Kampf ums Wasser: Degerndorfer Weiher droht zu versickern!

Kampf ums Wasser: Degerndorfer Weiher droht zu versickern!
In der malerischen Gemeinde Münsing gibt es am Degerndorfer Weiher eine spannende und gleichzeitig besorgniserregende Entwicklung. Der Weiher, ein beliebtes Naherholungsgebiet, steht vor ernsthaften Herausforderungen. Das Gewässer hat in den letzten Wochen stark an Wasser verloren, sodass der Wasserspiegel während der heißen Tage im Juni bemerkbar gesunken ist. Dieser Verlust wurde zunächst mit der Hitzeperiode in Verbindung gebracht, doch eine Kamerabefahrung stellte schnell fest: Wasser entweicht über die alte Holzkonstruktion des Mönchs, einem regulierbaren Ablaufwerk, das kürzlich durch eine neue und leistungsfähigere Version ersetzt wurde, ohne jedoch den alten Mönch zu beseitigen. Dies führte zu einem Leck im Damm, das die Gemeinde nun in Angriff nehmen muss. Bürgermeister Michael Grasl äußerte besorgt, dass ohne geeignete Maßnahmen, wie die Ertüchtigung des Damms, das Risiko eines Bruchs bei Hochwasserereignissen unabdingbar ist. Laut Süddeutsche kämpft die Kommune mit den hohen Kosten der Sanierung, die sich bereits im siebenstelligen Bereich bewegen.
Inmitten dieser Sorge ist die Diskussion um mögliche Maßnahmen zur Sanierung des Weihers entbrannt. Während verschiedene Lösungsmöglichkeiten wie Sandsackbarrieren und Kunstharz-Injektionen erörtert wurden, hat die Gemeinde sich letztlich für die Verwendung von Lehm als kostengünstigste und effektivste Lösung entschieden. Am vergangenen Dienstag wurde mit der Abdichtung der undichten Stelle begonnen, wobei der Lehm großzügig verteilt wurde, fast wie Teig, so der Bürgermeister. Um die Auswirkungen auf die Natur zu minimieren, sollen auch die Vorteile von Lehm genutzt werden. Laut einem Bericht von Climate Lab bietet Lehm nicht nur eine energieeffiziente Bauweise, sondern trägt auch zur Verbesserung des Raumklimas bei. Mit seiner Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulierung sorgt er für ein gesundes Mikroklima.
Streit und Hoffnungen
Trotz dieser Hoffnung gibt es jedoch Schwierigkeiten, die dringend angegangen werden müssen. Die Nordseite des Dammes, wo die Straße „Am Weiher“ verläuft, ist im Privateigentum. Der Grundstückseigentümer hat sich bislang geweigert, die notwendige Duldung für Stabilitätsmaßnahmen zu geben, was die Situation zusätzlich kompliziert. Im Juni versuchte die Gemeinde, den Eigentümer von der Dringlichkeit der Maßnahmen zu überzeugen, jedoch ohne Erfolg. In diesem Kontext wurde öffentlich vor dem gefährlichen Zustand des Damms gewarnt, da der Überlauf während von Extremwetterereignissen droht. Dies könnte nicht nur den Weiher, sondern auch die umliegenden Gebiete gefährden. Der Verlust des Weihers wäre ein herber Schlag, insbesondere für den Fischereiverein Ammerland, der sich für die Pflege des Gewässers verantwortlich zeigt, wie Merkur berichtet.
Um die Situation weiter zu verschärfen, erhält der Degerndorfer Weiher seit Jahren kein Badegewässer-Prädikat mehr, was die Gemeinde dazu veranlasst hat, an die Bevölkerung zu appellieren, das Schwimmen im Weiher zu vermeiden. Zudem mussten auch die „Degerndorfer Burschen“ ihr geplantes Weiherfest im August vorerst absagen, was die Bindung der Gemeinde an dieses traditionelle Ereignis unterstreicht.
Der Weg nach vorn
Die Gemeinde Münsing steht also vor einer kniffligen Herausforderung: Die Sanierung der Wassermenge und der Stabilität des Degerndorfer Weihers müsste schnellstmöglich vorangebracht werden, um die Lieblingsorte der Bürger und die Lebensräume vieler Arten zu schützen. Der Einsatz von Lehm als umweltfreundliche und kosteneffiziente Lösung könnte der Schlüssel zur Rettung des Weihers sein. Zukünftige Entwicklungen wie die geplante Dammertüchtigung stehen weiterhin auf der Agenda. Dabei müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen, denn die Natur und die Gemeinschaft des Dorfes haben viel zu verlieren, wenn die Probleme nicht zeitnah gelöst werden.