Eichenprozessionsspinner: Nester an Autobahnen werden jetzt entfernt!

Eichenprozessionsspinner: Nester an Autobahnen werden jetzt entfernt!
Die warmen Monate bringen nicht nur Sonne und gute Laune, sondern auch besondere Herausforderungen mit sich. Eine dieser Herausforderungen stellt der Eichenprozessionsspinner dar, der in den letzten Jahren zunehmend Angst und Schrecken verbreitet hat. Aktuell hat die Außenstelle Bayreuth der Autobahn GmbH des Bundes mit dem Entfernen der Nester dieser gefürchteten Raupe begonnen. Über ihre Maßnahmen informiert Fränkischer Tag. Die Fachfirma wird dafür Spezialgeräte einsetzen, um an den Autobahnen A 73, A 70, A 9 und A 93 sowie an Parkplätzen und Rastanlagen aktiv zu werden.
Doch was steckt eigentlich hinter diesem kleinen Ungetüm, und warum ist der Einsatz so wichtig? Der Eichenprozessionsspinner, dessen Raupen vor allem in Eichenbäumen zu finden sind, kann massive gesundheitliche Probleme verursachen. Bei Kontakt mit den Brennhärchen dieser Raupen kommt es oft zu Hautausschlägen, die auch als Raupendermatitis bekannt sind. Diese äußert sich durch Quaddeln, Bläschen und Juckreiz, besonders an unbedeckten Stellen des Körpers, wie Hals und Armen. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach ein bis zwei Wochen, wie die AOK erklärt.
Schutzmaßnahmen und Durchführung
Um den Gefahren, die der Eichenprozessionsspinner mit sich bringt, zu begegnen, verzichtet man bewusst auf den Einsatz von Spritzmitteln, um andere Insekten zu schützen. Die Bekämpfungsfirma hat bereits mit dem Absaugen der Nester an der A 73 bei Forchheim begonnen. Besondere Vorsicht ist dabei geboten: Die Mitarbeiter tragen Schutzkleidung, um sich vor den gesundheitsgefährdenden Brennhärchen zu schützen. Die Maßnahmen sollen voraussichtlich bis Ende Juli abgeschlossen sein.
Schwerpunkte der Bekämpfung sind unter anderem die folgenden Strecken:
- A 73 zwischen den Anschlussstellen Möhrendorf und Breitengüßbach
- A 70 zwischen Hallstadt und dem Autobahndreieck Bayreuth/Kulmbach
- A 93 bei Weiden
- A 9 zwischen den Anschlussstellen Pegnitz und Bad Berneck/Himmelkron
Interessant ist, dass die Reihenfolge der Bearbeitung auf den Entwicklungszyklus der Raupen abgestimmt ist. Besonders sensible Bereiche wie Park- und Rastplätze werden vordringlich behandelt, da sie eine Anlaufstelle für viele Menschen darstellen. Das massenhafte Auftreten des Eichenprozessionsspinners erfordert schnelle und effektive Maßnahmen, denn die Raupen können allergische Reaktionen und Atembeschwerden hervorrufen, wie auch das Gesundheitsamt Treptow-Köpenick betont.
Gesundheitliche Risiken und Prävention
Die Raupenhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, welches nicht nur zu Hautreaktionen führt, sondern auch allergische Symptome wie Juckreiz, Schwindel oder sogar anaphylaktische Schocks hervorrufen kann. Einatmen der feinen Haare kann die oberen Atemwege reizen und bei vorbelasteten Personen zu Atemnot führen. Besonders für spielende Kinder und Menschen, die sich in der Natur ausruhen, kann der Kontakt gefährlich sein.
Um diese Gesundheitsrisiken zu minimieren, wird empfohlen, direkte Kontakte mit den Raupen zu vermeiden. Bei stärkeren Reaktionen sollte stets ein Arzt aufgesucht werden, und der Kontakt mit den Raupen sollte zur Sprache kommen. Die Bekämpfungsmaßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um sowohl die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer als auch die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Auch wenn größere Verkehrsbehinderungen nicht zu erwarten sind, kann es zu vereinzelten Einschränkungen kommen, die jedoch dringend notwendig sind, um den Eichenprozessionsspinner in den Griff zu bekommen. Die laufenden Maßnahmen sind dabei ein kontrollierter Schritt, um die Ausbreitung dieser riskanten Raupen zu verhindern.