Schüler gestalten Bayreuther Zukunft: Diskothek-Plan sorgt für hitzige Debatte

Am 4. Juli 2025 debattierten Schüler des Graf-Münster-Gymnasiums in Bayreuth über die Planung einer neuen Diskothek.

Am 4. Juli 2025 debattierten Schüler des Graf-Münster-Gymnasiums in Bayreuth über die Planung einer neuen Diskothek.
Am 4. Juli 2025 debattierten Schüler des Graf-Münster-Gymnasiums in Bayreuth über die Planung einer neuen Diskothek.

Schüler gestalten Bayreuther Zukunft: Diskothek-Plan sorgt für hitzige Debatte

Am Freitag tagte der Schülerrat des Graf-Münster-Gymnasiums in Bayreuth im Rahmen eines aufregenden Planspiels zur kommunalpolitischen Entscheidungsfindung. Rund 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10c und 10d nahmen an dieser spannenden Simulation teil, die es ihnen ermöglichte, die Grundlagen der Kommunalpolitik hautnah zu erfahren. Diese Veranstaltung, die den Unterricht lebendig werden ließ, war eine Initiative der Stadt Bayreuth, um Jugendlichen Einblicke in die Arbeit von Verwaltung und Stadtrat zu geben, wie bayreuth.de berichtet.

Die Schüler wurden in vier Fraktionen aufgeteilt, die unterschiedliche Positionen zu einem fiktiven Antrag eines Investors vertraten, der in Bayreuth eine Diskothek errichten wollte. Der angedachte Standort für dieses Vorhaben war der Parkplatz hinter dem Rotmain-Center am Sendelbach. Während die Fraktionen „Pro Bayreuth“ und „Wir für Bayreuth“ die Planungen befürworteten, lehnten „Zukunft Bayreuth“ und „Unser Bayreuth“ das Projekt aufgrund von Bedenken bezüglich Lärmbelästigung und Konkurrenz zu bestehenden Lokalen ab. Nach angeregten Diskussionen fiel die Abstimmung schließlich zugunsten des Diskothekprojekts aus.

Einblicke in die kommunale Entscheidungsfindung

Diese Art von Planspielen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Nicht nur in Bayreuth, sondern auch anderswo wird bei solchen Projekten darauf abgezielt, das Interesse an kommunalpolitischen Themen zu wecken. So führte der Stadtjugendring in diesem Jahr zum ersten Mal ein Planspiel mit einer 7. Klasse durch. Bei diesem wurde den Schülern die Struktur eines Rathauses nähergebracht und sie mussten die Namen und Parteien der Bayreuther Stadträte zuordnen. Das Ziel war es, Projekte zu entwickeln, die dem Jugendbedarf gerecht werden, wie auf sjr-bayreuth.de festgehalten wird.

Die Jugendlichen arbeiteten in Kleingruppen und entwickelten kreative Ideen, die im finanziellen Rahmen von 1000 Euro umsetzbar sind. Am Ende präsentierten sie ihre Vorschläge einer Expertenrunde. So setzte sich beispielsweise eine mobile Graffitiwand durch, die jungen Künstlern helfen soll, legal zu üben, während eine Handyladestation im Kreuzsteinbad ebenfalls zur Wahl stand und schließlich mit 34 zu 28 Stimmen gewann.

Vielfalt und Möglichkeiten in Planspielen

Diese Planspiele sind nicht nur auf die Sekundarstufe I begrenzt, sondern auch für die Sekundarstufe II und Berufsschulen geeignet. Sie verlangen in der Regel eine Teilnehmerzahl zwischen 25 und 60 und werden über mehrere Tage durchgeführt. Der Ablauf umfasst verschiedene Phasen von der Einführung in die Kommunalpolitik bis hin zur endgültigen Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse. Die Teilnahme ist kostenfrei und es sind nur Besprechungsräume erforderlich. Ein detaillierterer Einblick in solche Formate bietet die Bundeszentrale für politische Bildung.

Ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, dass Jugendbeteiligung und kommunales Engagement gefördert werden, zeigt sich in den positiven Rückmeldungen von Schulen und Jugendlichen. Auch in Zukunft wird es daher sicherlich nicht nur in Bayreuth spannend bleiben, wenn es darum geht, junge Menschen aktiv in politische Prozesse einzubeziehen.