Stadt lehnt Verkehrsübungsplatz für Kinder ab – was nun?

SPD beantragt Öffnung des Verkehrsübungsplatzes in Bayreuth für Familien. Stadtverwaltung lehnt ab aus Sicherheitsbedenken.

SPD beantragt Öffnung des Verkehrsübungsplatzes in Bayreuth für Familien. Stadtverwaltung lehnt ab aus Sicherheitsbedenken.
SPD beantragt Öffnung des Verkehrsübungsplatzes in Bayreuth für Familien. Stadtverwaltung lehnt ab aus Sicherheitsbedenken.

Stadt lehnt Verkehrsübungsplatz für Kinder ab – was nun?

In Köln rumort es, besonders wenn es um die Sicherheit unserer kleinen Radfahrer geht. Die SPD-Fraktion im Stadtrat hat einen Antrag eingebracht, mit dem Ziel, den städtischen Verkehrsübungsplatz für Familien zugänglich zu machen. Dies würde Eltern ermöglichen, gemeinsam mit ihren Kindern Rad fahren zu üben. Ein wichtiger Schritt, denn viele Grundschulkinder sind noch unsicher im Sattel, wie die Erfahrung zeigt. Um dem Bedarf entgegenzukommen, hat der Freistaat Bayern bereits einen Radführerschein eingeführt, der neue Standards für die Radfahrkompetenzen setzt. Doch die Stadtverwaltung sieht an dieser Stelle einige Hürden und lehnt eine allgemeine Öffnung des Platzes ab, wie das Bayreuther Tagblatt berichtet.

Die Gründe für die Ablehnung sind vielfältig. Die versteckte Lage des Übungsplatzes begünstigt Vandalismus und Diebstahl, was zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Umzäunungen und regelmäßige Kontrollen notwendig machen würde. Auch der Reinigungsaufwand wäre beträchtlich, und pädagogische Bedenken aus der Erfahrung mit dem „Erlebnistag 2024“ spielen eine Rolle. Stattdessen schlägt die Stadt ein alternatives Konzept vor: Schulen und Kindergärten dürften den Verkehrsübungsplatz außerhalb der regulären Öffnungszeiten nutzen. Um das Radfahren sicherer zu gestalten, wird ein Lageplan mit städtischen Spielflächen verteilt, und die Jugendverkehrsschule plant, die Anzahl der Erlebnistage von einem auf zwei pro Jahr zu erhöhen. Sogar der ADFC erwägt eine Beteiligung an diesem neuen Konzept.

Radfahrausbildung: Ein Grundpfeiler unserer Schulen

Die Radfahrausbildung ist nicht nur in Köln, sondern bundesweit ein wichtiges Thema. Jährlich absolvieren über 95 Prozent aller Grundschüler die Radfahrausbildung. Diese hat sich als feste Größe in der Grundschule etabliert. Es gibt rund 700 mobile und feste Jugendverkehrsschulen, die das praktische Üben und die Vorbereitung auf das Fahren im Straßenverkehr ermöglichen. Mobile Einrichtungen verwandeln das Schulumfeld in Übungsplätze, was den Vorteil der vertrauten Umgebung mit sich bringt. Kinder üben oft mit ihren eigenen Fahrrädern, was Zeit und Kosten spart. Die praktische Ausbildung beginnt in der Schule, wird aber oft auf ruhigen Straßen fortgesetzt, wie die Verkehrswacht verdeutlicht.

Stationäre Jugendverkehrsschulen hingegen bieten Übungen in einer realistischen Umgebung mit Straßenkreuzungen, Ampeln und Verkehrszeichen. Diese benötigen jedoch eine umfassendere Planung in Bezug auf Schülerbeförderung und Personaleinsatz. Unterstützt werden diese Programme von Partnern wie dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., der besonders bei der Materialausstattung eine Rolle spielt. Hersteller wie S’COOL und ABUS statten diese Schulen mit hochwertigen Fahrrädern, Helmen und Schlössern aus, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten.

Digitale Unterstützung für die Radfahrausbildung

Das Thema Radfahrausbildung wird seit 2015 durch ein Online-Portal ergänzt, welches Lehrerhandbuch und Arbeitsheft digitalisiert. Kinder erhalten eine persönliche Codenummer, die ihnen Zugang zu Übungen und Materialien für ein ganzes Jahr ermöglicht. Das Portal ist eng mit dem Arbeitsheft verbunden und bietet unter anderem kleine Filme, Rätsel und digitale Testbögen zum Üben an. Auch Lehrer profitieren davon, denn sie haben mit einem speziellen Code Zugang zum Lehrer-Online-Portal, was die Vorbereitung der Ausbildung erleichtert. Eine Fragebogenaktion der Deutschen Verkehrswacht zeigt, dass besonders schwächere Schüler von diesem Angebot profitieren, was sich positiv auf Motivation und individuelles Lerntempo auswirkt, wie auf Gib Acht im Verkehr hervorgehoben wird.

Insgesamt ist die Radfahrausbildung essenziell für die Verkehrssicherheit unserer Kinder. Während die Stadt Köln alternative Konzepte anbietet, bleibt zu hoffen, dass die Möglichkeit, den Verkehrsübungsplatz für Familien zu öffnen, vielleicht doch noch in greifbare Nähe rückt. Ein gute Gelegenheit, die Sicherheit der kleinen Radfahrer zu fördern und ihnen die nötigen Fähigkeiten fürs Rad fahren zu vermitteln!