Warum Faulheit Frauen besonders belastet – Ein gesellschaftlicher Druck!

Warum Faulheit Frauen besonders belastet – Ein gesellschaftlicher Druck!
In der heutigen schnelllebigen Welt wird das Thema Faulheit oft negativ behaftet. Doch wieso haben wir ein so gespaltenes Verhältnis zu diesem Konzept? Die Autorin Saskia Hoedl beleuchtet in einem eindrucksvollen Artikel, wie die neoliberale Leistungsgesellschaft Faulheit transformiert hat. Sie befragt in ihrem Freundeskreis, warum viele Frauen sich schuldig fühlen, wenn sie nicht permanent produktiv sind. Diese Schuld scheint besonders zu wachsen, wenn Familienmitglieder im Raum sind; bei Freund*innen fällt den Frauen das Faulsein leichter.
Der gefühlte Druck, ständig leisten zu müssen, hinterlässt tiefe Spuren, besonders bei FLINTA-Personen, die oft das Gefühl haben, ihre Wertschätzung an ihre Leistung binden zu müssen. Hoedl unterscheidet geschickt zwischen ‚Faulheit‘ und wichtigen Aspekten wie Entspannung, Me-Time und Selfcare. Letztere werden zunehmend als essentielle Elemente für das Wohlbefinden erkannt. An Kreativität und höchsten Standards bezüglich der Ordnung der eigenen Wohnung, wird nicht selten der persönliche Wert gemessen, was den Druck zusätzlich erhöht.
Gesellschaftliche Normen und deren Druck
Aber woher kommt dieser immense Druck? Laut Nina Pauer und Lars Weisbrod im Feuilleton-Podcast gibt es eine wachsende öffentliche Debatte über die generelle Wahrnehmung der Generation Z, die oft als ‚faul‘ gilt. Dieser Eindruck wird durch den modernen Lebensstil und die Herausforderungen von Care-Arbeit verstärkt. Das ständige Streben nach Produktivität ist nicht nur hinderlich für die persönliche Entfaltung, sondern stellt auch die mentale Gesundheit in Frage.
Die Frage, ob ein Student im Homeoffice, der nebenbei studiert, als faul bezeichnet werden kann, zeigt, wie schnell Vorurteile über Faulheit entstehen. Viele gesellschaftliche Standards verlangen, dass wir auch zu Hause in einem ständigen Zustand der Produktivität sind. Wäre es nicht viel versprechender, feste Zeiten fürs Nichtstun einzuplanen und den Druck abzulegen?
Der Weg zur Entschleunigung
Die Herausforderung besteht nun darin, sich von diesem inneren Druck zu befreien und die Akzeptanz für Unordnung zu entwickeln. In Anlehnung an Hoedls Vorschläge, könnten einfache Praktiken wie Atemübungen oder Meditation helfen, einen gesunden Umgang mit dem eigenen Stresslevel zu finden. Immerhin, Stress sollte kein Bewertungssystem sein, sondern ein Hinweis darauf, dass wir uns Zeit für Entschleunigung nehmen sollten.
Insgesamt wird immer deutlicher, dass Faulheit nicht als Makel angesehen werden sollte, sondern vielmehr als eine wichtige Fähigkeit, die zur Selbstfürsorge beiträgt. Nur wenn wir lernen, uns auch einmal zu entspannen und nicht jeder Sekunde avancierter Produktivität hinterherzujagen, können wir unsere mentale Gesundheit bewahren und vielleicht sogar die Lebensqualität steigern.