Bergwacht rettet unterkühlten Wanderer nach dramatischer Nacht im Freien
Bergwanderer verloren im Schnee im Berchtesgadener Land. Tipps zur Sicherheit und Notrufnummern für Bergtouren im Herbst.

Bergwacht rettet unterkühlten Wanderer nach dramatischer Nacht im Freien
Ein aktueller Rettungseinsatz in den Berchtesgadener Alpen zeigt einmal mehr, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen bei Bergtouren sind. Ein 31-jähriger Bergwanderer hatte in der rauen Natur zu kämpfen und war vier Tage lang im Steinerne Meer unterwegs. Seine Tour führte ihn von Kuchl über das Bluntautal ins Hagengebirge und weiter über das Steinerne Meer in Richtung Königssee. Doch der Wetterumschwung sorgte dafür, dass er die Nacht auf Dienstag ungeschützt im Freien verbringen musste. Laut Alpin.de setzte der Wanderer um 7:30 Uhr einen Notruf über Satellit ab, nachdem er kein Handynetz hatte.
Die Bergwacht bereitete sich sofort auf den Einsatz vor und stellte sich auf einen langen Fußmarsch ein, da die Sichtverhältnisse aufgrund des Schneefalls schlecht waren. Um den Vermissten ausfindig zu machen, setzte die Bergwacht einen Technikbus mit Wärmebilddrohne ein. Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ erreichte trotz der erschwerten Bedingungen gegen 8 Uhr den Mann. Nach etwa 20 Minuten medizinischer Versorgung wurde er ins Tal geflogen und kam bereits um 08:30 Uhr an der Bergrettungswache an. Kurz darauf, gegen 9 Uhr, wurde er in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht. Insgesamt waren 17 Bergretter an dem Einsatz beteiligt.
Sicherheitsvorkehrungen für Bergtouren
Experten warnen, dass Bergtouren im Spätherbst schnell in winterliche Bedingungen umschlagen können. Daher ist es besonders wichtig, gut vorbereitet zu sein. Hier sind einige Tipps für eine sichere Höhentour im Herbst, die von Alpenverein.de ergänzt werden:
- Ausrüstung: Packen Sie ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirnlampe, warme Kleidung, Mütze, Handschuhe, Rettungsdecke, Biwaksack, Riegel, ein warmes Getränk, ein voll geladenes Handy und eine Powerbank ein.
- Aktuelle Wetter- und Lawinenberichte prüfen.
- Tour realistisch planen und an die eigene Kondition anpassen.
- Angehörige über die geplante Route und Rückkehrzeit informieren.
Für Notfälle ist die Notrufnummer 112 in allen EU-Mitgliedsstaaten gebührenfrei. Besonders wichtig ist es, sich auch über die Erreichbarkeit der Notrufzentralen für Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei im Klaren zu sein. Bergsportler*innen sollten bei keinem Empfang versuchen, das Handy neu zu starten, um 112 ohne PIN einzugeben. Es gibt in verschiedenen Ländern spezielle Bergrettungs-Notrufnummern, die im Ernstfall entscheidend sein können.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall nicht nur die Herausforderungen und Gefahren des Bergwanderns, sondern auch die beeindruckende Effizienz und Professionalität der Bergrettungsdienste. Vorbereitung und die richtige Ausrüstung sind entscheidend, um solche lebensbedrohlichen Situationen zu vermeiden und um sicher von der Bergtour zurückzukehren.