Dringend gesucht: Handwerker im Ebersberger Land – Fachkräftemangel steigt!
Dachau sucht dringend Handwerker: Fachkräftemangel betrifft Schlüsselberufe; steigende Löhne und Ausbildungsplätze in der Region.

Dringend gesucht: Handwerker im Ebersberger Land – Fachkräftemangel steigt!
Der Fachkräftemangel im Handwerk bleibt ein drängendes Problem in Deutschland, das sich auch in den letzten Jahren immer weiter zugespitzt hat. Besonders in der Region um Ebersberg sind die Unternehmen auf der Suche nach qualifizierten Handwerkern, auch wenn die Gehälter in diesem Sektor kontinuierlich steigen. Laut einem aktuellen Bericht von Merkur waren im Jahr 2024 insgesamt 22.245 Fachkräfte im Handwerk in der Agentur für Arbeit Freising aktiv. Dies stellt einen Anstieg von 168 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr dar. Besonders gefragt sind Handwerker in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Energietechnik sowie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer entspannten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Trotz einer Steigerung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Handwerk, gibt es einen signifikanten Fachkräftemangel. Laut kofa waren im Jahr 2022 rund 236.818 Stellen im Handwerk unbesetzt. Das ist ein Rekordwert, der die Herausforderungen des Sektors verdeutlicht. Der Fachkräftemangel ist besonders stark im Bauhandwerk ausgeprägt, das eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung politischer Klimaziele spielt.
Ein Blick auf die Ausbildungszahlen
Die Brisanz des Themas zeigt sich auch bei den Ausbildungszahlen. Zwischen Oktober 2024 und August 2025 wurden in den Landkreisen Ebersberg, Erding, Freising und Dachau 573 Ausbildungsplätze in handwerksnahen Berufen gemeldet. Dies entspricht 18% aller Ausbildungsplätze in diesem Zeitraum. Dennoch sind viele Stellen unbesetzt, wie der Bericht von Bundesagentur für Arbeit zeigt; alleine im August 2025 waren noch 192 Ausbildungsstellen, unter anderem für Elektroniker und Maurer, unbesetzt.
Ein besonders besorgniserregender Aspekt sind die Zahlen zur Altersstruktur im Handwerk. Der Anteil der Fachkräfte, die 55 Jahre oder älter sind, hat von 2014 bis 2024 von 10,7% auf 18,2% zugenommen. Dies macht deutlich, dass die Branche vor einem spätestens bald bevorstehenden Generationswechsel steht, der nicht ignoriert werden kann.
Die finanzielle Perspektive
Das mittlere Bruttoeinkommen von vollzeitbeschäftigten Fachkräften im Handwerk hat 2024 3.764 Euro monatlich erreicht, was einem Anstieg von 5,1% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings bleibt das Medianentgelt im Handwerk hinter dem Durchschnitt der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Region zurück, der bei 3.927 Euro liegt. Die gute Nachricht ist, dass trotz der angespannten Lage die Aussicht auf Ausbildungsplätze im Handwerk weiterhin positiv ist. Besondere Anstrengungen werden unternommen, um mehr Jugendliche für technische Berufe zu begeistern und die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass durch die zunehmende Nachfrage und den Fachkräftemangel im Handwerk dringender Handlungsbedarf besteht. Ob durch gezielte finanzielle Anreize oder durch Maßnahmen zur Stärkung der dualen Ausbildung – die Zeit drängt, um die Zukunft des Handwerks zu sichern und die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen.