Vandalismus stoppt Wiederansiedlung des bedrohten Huchens in der Amper!
Unbekannte zerstören Fischzuchtprojekt in Dachau: Huchen-Eier verenden, Projektleiter hoffen auf Rückgabe gestohlener Geräte.

Vandalismus stoppt Wiederansiedlung des bedrohten Huchens in der Amper!
Im beschaulichen Ottershausen braut sich was zusammen. Ein niederträchtiger Akt hat nun das angestrebte Fischzuchtprojekt zur Wiederansiedlung des Huchens gefährdet. Unbekannte haben im Amperl-Gewässer Zerstörungen angerichtet und dabei 200 Hucheneier einfach aufs Ufer gekippt, wo sie verendeten. Dieses bedrohliche Handeln stellt einen Rückschlag für die Fischerfreunde Haimhausen, den Fischereiverein Petri Heil Dachau und die Fachberatung für Fischerei Oberbayern dar, die gemeinsam daran arbeiten, den Huchen, der seit den 1950er-Jahren in der Amper als ausgestorben gilt, wieder anzusiedeln. Merkur berichtet, dass der materielle Schaden durch diesen Vorfall schon fast 1000 Euro beträgt, während die seit November gesammelten Daten der gestohlenen Temperaturlogger unwiderruflich verloren sind.
Die Verantwortlichen waren zunächst optimistisch. Die Wasserqualität hat sich in der Amper verbessert, und die ersten eingesetzten Huchen, die durchschnittlich 50 cm groß und 1,3 kg schwer sind, hätten dem Projekt positive Impulse geben können. Doch zu diesen erfreulichen Nachrichten gesellen sich nun die Befürchtungen um zukünftige Fortschritte, falls sich solche Zerstörungen wiederholen. Die Projektbetreiber hoffen inständig, dass die gestohlenen Temperaturlogger, die für den Fortgang des Projekts essenziell sind, möglicherweise anonym zurückgegeben werden.
Hintergrund des Projekts
Dieses Projekt ist Teil eines umfassenderen Artenhilfsprogramms, bei dem sich über 55 Vereine in Oberbayern engagieren. Ziel ist die Wiederansiedlung bedrohter Arten in den Gewässern. Im ersten Jahr wurden bereits etwa 500.000 Fische bedrohter Arten nachgezüchtet und in nahezu allen 20 Landkreisen sowie drei kreisfreien Städten ausgesetzt. Der Fischereiverband Oberbayern hebt hervor, dass zu den geförderten Arten neben dem Huchen auch Arten wie Äsche, Rutte, Nase und Barbe gehören. Ziel ist es, stabile und selbsttragende Bestände in den Gewässern aufzubauen.
Ein offener Blick auf die Situation zeigt jedoch, dass 53 % der heimischen Fischarten in Bayern gefährdet sind. Insbesondere Fischarten, die zur Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU gehören, benötigen den besonderen Schutz, um ihre Lebensräume sichern zu können. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat es sich zur Aufgabe gemacht, gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln und empfielt zur Wiederansiedlung, dass geeignete Gewässerstrecken durch Renaturierungsmaßnahmen aufgewertet werden.
Schutzmaßnahmen für die Zukunft
Um den Herausforderungen, die das Überleben der bedrohten Fischarten mit sich bringt, gerecht zu werden, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Fischereivereinen, Institutionen und Kooperationspartnern unerlässlich. Denn nur durch gemeinsames Engagement können die Artenvielfalt und der Schutz gefährdeter Fischarten langfristig gesichert werden. Die aktuelle Situation rund um das Huchen-Projekt ist ein warnendes Beispiel, dass der Schutz und die Wiederansiedlung von Fischen in bayerischen Gewässern nicht nur von der Natur abhängt, sondern auch von dem respektvollen Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt.