Taxifahrer in Deutschland fordern Mindestpreise – Demos in vielen Städten!

Bundesweite Taxi-Proteste am 2. Juli 2025 fordern Mindestpreise gegen die Krise durch Plattformen wie Uber und Bolt.

Bundesweite Taxi-Proteste am 2. Juli 2025 fordern Mindestpreise gegen die Krise durch Plattformen wie Uber und Bolt.
Bundesweite Taxi-Proteste am 2. Juli 2025 fordern Mindestpreise gegen die Krise durch Plattformen wie Uber und Bolt.

Taxifahrer in Deutschland fordern Mindestpreise – Demos in vielen Städten!

Die Taxi-Branche in Deutschland steht vor einem ernsthaften Dilemma. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass die Fahrer auf die Straße gehen, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen. So auch jetzt, wo in rund einem Dutzend Städten, darunter Dortmund, Düsseldorf und bald auch Köln, hunderte Taxi-Fahrer während langer Korsos demonstrieren. Laut Pnp.de geht die Nachfrage nach Taxi-Diensten kontinuierlich zurück, und die Branche sieht sich heftigem Wettbewerb durch Mietwagenplattformen wie Uber und Bolt ausgesetzt.

Die aktuellen Proteste sind ein eindringlicher Appell an die Entscheidungsträger, für faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Während sich in Berlin mehrere hundert Fahrer zwischen dem Brandenburger Tor und dem Großen Stern versammelt haben, sind die Einschränkungen für Verkehrsteilnehmer in den Innenstädten nicht zu übersehen. Michael Oppermann vom Bundesverband Taxi und Mietwagen spricht sich klar für die Einführung von Mindestpreisen aus, um die Wettbewerbsbedingungen zu verbessern und die Existenz der Taxi-Unternehmen zu sichern.

Die Auswirkungen der Mietwagen-Konkurrenz

Die Konkurrenz durch Mietwagen-Dienste ist nicht nur ein Ärgernis, sondern definitiv ein ernstzunehmendes Problem. IGES Mobility hat gezeigt, dass der Rückgang der Taxikonzessionen und damit das Schrumpfen des Taxi-Marktes in städtischen Regionen gravierend ist. So sank die Zahl der Taxikonzessionen in Berlin von 2019 bis 2020 um 2,5%, während die Mietwagenkonzessionen in demselben Zeitraum um über 50% gewachsen sind.

Die digitalen Mietplattformen unterbieten die regulierten Tarife der Taxis und nutzen dabei ihre flexiblen Preisgestaltungen. Dies führt nicht nur zu einem Rückgang der jährlichen Touren pro Taxi um 16,4% zwischen 2017 und 2023, sondern auch zu einem signifikanten Rückgang des gesamten Taxiangebots in deutschen Großstädten. Die Taxi-Verbände machen die Mietwagenplattformen für diese Entwicklung verantwortlich, und die Forderung nach Mindestpreisen wird immer lauter.

Der Ruf nach fairen Preisen

Die Bundesregierung steht jetzt unter Druck, die Forderungen der Taxi-Fahrer ernst zu nehmen. Ein weiterer Schritt in diese Richtung könnte die Einführung von Mindestpreisen für Mietwagen sein, unterstützt von den Ergebnissen des IGES-Gutachtens. „Ohne faire Wettbewerbsbedingungen hat die Taxi-Branche keine Chance mehr“, so Patrick Meinhard, Hauptgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland, der die Gleichheit der Bedingungen für alle Anbieter fordert. Das Verwaltungsgericht in Leipzig hatte zwar festgelegt, dass Mindestpreise zulässig sind, doch die genaue Ausgestaltung bleibt umstritten.

Die Taxi-Fahrer sehen sich deshalb in einer Defensive, und einer kann das nicht länger tolerieren. Ein neues Kapitel könnte bald aufgeschlagen werden, wenn auf politischer Ebene Entscheidungen fallen, die die Taxi-Branche nachhaltig stärken. Auch in Berlin ist man aktuell dabei, die Einführung von Mindestpreisen zu prüfen, nachdem bestimmte Mietwagenanbieter wegen Unregelmäßigkeiten gesperrt wurden.

Trotz dieser vielversprechenden Ansätze bleibt das Gefühl der Unsicherheit bei den Fahrern. Die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Taxi-Unternehmen, politischen Entscheidungsträgern und Bürgern könnte der Schlüssel zur Rettung der Branche sein. Nur durch ein gemeinsames Verständnis der Herausforderungen, vor denen die Taxi-Fahrer stehen, kann langfristig eine Lösung gefunden werden.