Secondhand-Läden in München: Nachhaltigkeit statt Müll!

Secondhand-Läden in München: Nachhaltigkeit statt Müll!
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit mehr denn je im Fokus steht, zeigen Initiativen wie die von Diakonia, wie man gleichzeitig Gutes tut und die Umwelt schont. Heute ist der 29. Juni 2025, und das Schicksal gebrauchter Kleidung verdient besondere Beachtung. Marcel Schneider, der für die Spendenannahme bei Diakonia München zuständig ist, hat ein offenes Ohr für Menschen, die ihre nicht mehr benötigten Sachen loswerden wollen. „Nur Dinge, die man auch Freunden weitergeben würde, sind für den Verkauf geeignet“, erklärt er. Das zeigt, dass unter dem Motto „Weniger Müll, mehr Wertschätzung“ gehandelt wird. Denn unverkäufliche Spenden verursachen Müllkosten — ein effektiver Anreiz, über die Qualität der Spenden nachzudenken. Laut BR bietet Diakonia mehrere Secondhand-Läden in München und Ebersberg an.
Wie viele waren schon einmal in einem der Diakonia-Shops? Hier gibt es nicht nur Kleidung, sondern auch Möbel, Bücher und Haushaltsgegenstände – alles zu fairen Preisen. Die Nachfrage nach Secondhand-Waren ist gewaltig, da viele Menschen Platz in ihren Schränken schaffen möchten. Ein großer Teil der gespendeten Kleidung findet auch seinen Weg in Kleiderkammern für Bedürftige, wie etwa das Frauenobdach Karla 51 in München. Dort erhalten wohnungslose Frauen nicht nur kostenlose Kleidung, sondern auch wichtige Beratung, die für viele den ersten Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben bedeutet. „Kleidung spielt nicht nur eine praktische Rolle, sie schützt auch die Würde der Menschen“, so Patricia Szeiler, die im Frauenobdach tätig ist.
Neben der sozialen Verantwortung – die Arbeitsplätze
Aber das Engagement von Diakonia endet nicht bei der Spendenannahme. Die Organisation schafft auch Arbeitsplätze für beschäftigungslose Menschen und Personen mit Behinderungen. In den acht Secondhand-Geschäften sind derzeit 210 Menschen in verschiedenen Beschäftigungsformen unterwegs. Diese Stellen stehen im Zeichen von Rehabilitation, Ausbildung und Umschulung, besonders für jene mit physischen oder psychischen Erkrankungen. Dies zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Nachhaltigkeit gleich auch soziale Gerechtigkeit bedeutet.
Doch nachhaltige Mode heißt nicht, nur lokal zu denken. Die internationale Dimension der Secondhand-Kleidung ist nicht zu unterschätzen. Laut Fashion Changers endet fast die Hälfte der in Westeuropa gespendeten Kleidung in Osteuropa. Weiterhin zeigt eine Untersuchung, dass über 20 Prozent der Spenden nach Afrika verschifft werden. Länder wie Ruanda haben bereits den Import gebrauchter Kleidung verboten, während Kenia 2019 rund 185.000 Tonnen importierte. Bei diesen Statistiken wird klar, dass die EU neue Richtlinien plant, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Ein Schritt in die richtige Richtung
In diesem Zusammenhang ist auch die Frage des Recyclings von Textilabfällen wichtig. Derzeit gibt es in der EU nur begrenzte Möglichkeiten, was sich jedoch bald ändern soll. Eine geplante umfassende Textilstrategie könnte dazu führen, dass das Recycling und die nachhaltige Wertschöpfung gefördert werden. Als wertvolle Ergänzung zur lokalen Initiative schlagen viele Experten vor, das Bewusstsein für die Globalisierung der Textilindustrie zu schärfen und faire Bedingungen für alle Beteiligten zu schaffen.
Also, beim nächsten Besuch eines Secondhand-Ladens oder einer Kleiderkammer sollte man sich fragen: Was passiert mit meiner Spende? Der Schritt, etwas Gutes zu tun und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, ist nicht nur möglich, sondern auch gesellschaftlich relevant. Machen Sie mit und geben Sie Dingen eine zweite Chance!