Tempo 30 in Poings Kirchheimer Allee: Lärmschutz für Anwohner!

Tempo 30 in Poings Kirchheimer Allee: Lärmschutz für Anwohner!
In der Kirchheimer Allee in Poing ist ab sofort Tempo 30 in beide Fahrtrichtungen angesagt. Diese Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Rosenheim umgesetzt. Grund für die Geschwindigkeitsbegrenzung sind die Beschwerden von Anwohnern über problematische Ausfahrten und die zunehmende Lärmbelästigung aufgrund des erhöhten Verkehrs, der durch die Umleitung für die Gruber Straße verursacht wurde. Vor allem der Schwerlastverkehr hat in dieser Gegend merklich zugenommen, was die Lebensqualität der Menschen dort beeinträchtigt.
Die neue Regelung soll dazu beitragen, die Lärmbelästigung zu minimieren und den Anwohnern eine spürbare Verbesserung zu bieten. Die Sanierung der Gruber Straße, die als Hauptgrund für die Umleitungen anzusehen ist, wird voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November abgeschlossen sein. Danach wird die Kirchheimer Allee nicht mehr als Umgehungsstraße benötigt. Damit endet auch die temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung auf dieser Strecke, die jedoch zur Prüfung einer dauerhaften Anordnung von Tempo 30 in der Kirchheimer Allee führen könnte, wenn dies rechtlich möglich wird.
Die breite Wirkung von Tempo 30
Aber was bringen Geschwindigkeitsbegrenzungen wie Tempo 30 wirklich? Eine Analyse, die von berlin.de veröffentlicht wurde, zeigt, dass in rund 80 Prozent der untersuchten Fälle die mittleren Geschwindigkeiten signifikant gesenkt wurden, nachdem Tempo 30 eingeführt wurde. Dabei trat die Geschwindigkeitsreduktion zum Teil sogar ohne bauliche Maßnahmen oder Radarkontrollen auf. Solche Ergebnisse stimmen erfreulich mit einer weiteren Studie überein, die von zukunft-mobilitaet.net durchgeführt wurde. Diese umfassende Untersuchung analysierte die Auswirkungen von Tempo 30 in 40 europäischen Großstädten. Besonders hervorzuheben ist, dass in 34 von 40 Städten die Verkehrssicherheit durch die Einführung von Tempo 30 als eines der Hauptziele identifiziert wurde.
Darüber hinaus gab es zahlreiche positive Nebeneffekte. So berichten 14 der 40 Städte von einer gewünschten Lärmminderung und 11 konnten Luftqualitätsverbesserungen feststellen. Im Durchschnitt konnte bei der Einführung von Tempo 30 ein Rückgang der Verkehrsunfälle um 23 % registriert werden, während die Zahl der Verkehrstoten um 37 % sank. Auch die Umwelt profitiert: Emissionen können um bis zu 18 % gesenkt werden und der Kraftstoffverbrauch um 7 % reduziert werden.
Ein Blick auf einige Beispiele zeigt, wie effektiv diese Maßnahmen sind. Städte wie Helsinki und London verzeichneten signifikante Rückgänge bei Verkehrsunfällen und schwerverletzten Personen. In Edinburgh etwa wurde die Zahl der Verkehrsunfälle um 38 % gesenkt, was eindrucksvoll beweist, wie solche Regelungen nicht nur die Lebensqualität der Anwohner erhöhen, sondern auch das Risiko für alle Verkehrsteilnehmer drastisch verringern können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung von Tempo 30 in Poing nicht nur eine unmittelbare Reaktion auf Anwohnerbeschwerden ist, sondern auch in ein größeres Bild von Verkehrssicherheit und Lebensqualität passt, das durch zahlreiche Studien untermauert wird. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation nach der Fertigstellung der Gruber Straße entwickeln wird und ob die Regionalpolitik bereit ist, dieses Thema in der Zukunft ernsthaft zu überprüfen.