Vaterstetten steht vor teurer Herausforderung: Sanierung für 500.000 Euro!

Vaterstetten steht vor teurer Herausforderung: Sanierung für 500.000 Euro!
In der Waldstraße 16 in Vaterstetten steht die Gemeinde vor einer kostspieligen Herausforderung: Ein fast 100 Jahre altes Wohnhaus, das der Gemeinde vererbt wurde, benötigt eine umfassende Sanierung. Der Zustand des Gebäudes ist alarmierend, denn nach dem Auszug der bisherigen Mieter traten Feuchtigkeit und Schimmel auf, die die Nutzbarkeit stark einschränken. Laut Merkur werden die Sanierungskosten auf mindestens 250.000 Euro geschätzt, wobei sich diese Summe sogar auf bis zu 500.000 Euro erhöhen könnte.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im Keller des Gebäudes sind nicht nur eindringende Feuchtigkeit, sondern auch Statikschäden zu erwarten, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Der Bürgermeister Leonhard Spitzauer erläutert, dass für eine nachhaltige Lösung die Kellerwände freigelegt, gedämmt und abgedichtet werden müssen. Auch die Bodenplatte benötigt eine Versiegelung. Darüber hinaus sind weitere Sanierungsarbeiten notwendig, darunter die Überarbeitung der Böden, die Abdichtung der Fenster sowie der Austausch veralteter Elektroleitungen und die Renovierung der Bäder.
Interessanterweise handelt es sich hierbei um das Erbe von Johanna Loderer, die der Gemeinde in ihrem Testament bestimmte Auflagen hinterließ. So darf das Grundstück für 30 Jahre nicht bebaut werden, sondern soll als Grünfläche erhalten bleiben. Ein Teil des Areals wird bereits vom Gartenbauverein als Vereinsgarten genutzt. Hier zeigt sich auch das soziale Engagement der Gemeinde, welche nicht nur an der Erhaltung des Hauses, sondern auch an der Schaffung von Gemeinschaftsraum interessiert ist.
Sanierungspflichten bei geerbten Immobilien
Ein wichtiger Aspekt, den alle Erben beachten müssen, ist die gesetzlich festgelegte Sanierungspflicht. Diese verpflichtet neue Eigentümer, notwendige energetische Sanierungen durchzuführen. Laut Schramm bezieht sich dies auf Maßnahmen wie die Dämmung von Dächern und Heizungsrohren, sowie die Verbesserung der Heiztechnik. Bei ignorierten Sanierungen drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Ein weiterer Punkt ist die Frist für energetische Sanierungen, die innerhalb von zwei Jahren nach der Erbschaft durchgeführt werden muss.
Für die Gemeinde Vaterstetten bedeutet dies nicht nur finanzielle Investitionen, sondern auch, dass die energetischen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten werden müssen. Diese Vorschriften regeln die nötigen Verbesserungen, um Einfamilienhäuser energetisch auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Bei den Sanierungsarbeiten besteht die Möglichkeit, Förderungen in Anspruch zu nehmen, darunter KfW-Kredite und steuerliche Absetzmöglichkeiten bis zu 40.000 Euro. Doch Vorsicht: Eine Kombination dieser Fördermittel ist nicht gestattet.
Die emotionsgeladene Entscheidungsfindung
Die Entscheidung über den Umgang mit geerbten Immobilien kann sowohl emotional als auch komplex sein. Es gibt zahlreiche Faktoren, die die Erbengemeinschaft berücksichtigen muss. Fragen wie, ob die Immobilie langfristig in die finanzielle Strategie passt oder ob sie mehr Risiken als Vorteile birgt, sind entscheidend. Die Erben sollten sich fragen, ob sie sich über die Nutzung oder den Verkauf des Erbes einig sind oder ob unterschiedliche Vorstellungen innerhalb der Gemeinschaft bestehen. Laut Erbio kann in solchen Fällen ein Mediator helfen, um Konflikte zu vermeiden und eine gemeinsame Entscheidungsbasis zu finden.
Die Grundstücksproblematik in Vaterstetten ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wichtig sorgfältige Planung und die Einbeziehung von Experten sind, wenn es um die Zukunft von geerbten Immobilien geht. Ob Verkauf, Vermietung oder Eigennutzung – die Optionen sollten genau abgewogen werden, um die besten Entscheidungen für alle Beteiligten zu treffen.