Hochwasserschutz in Erding: 179 Einwände und kein Fortschritt!

Erding kämpft um effektiven Hochwasserschutz: 179 Einwände des Vereins werden diskutiert. Kosten und Sicherheit stehen im Fokus.

Erding kämpft um effektiven Hochwasserschutz: 179 Einwände des Vereins werden diskutiert. Kosten und Sicherheit stehen im Fokus.
Erding kämpft um effektiven Hochwasserschutz: 179 Einwände des Vereins werden diskutiert. Kosten und Sicherheit stehen im Fokus.

Hochwasserschutz in Erding: 179 Einwände und kein Fortschritt!

In der jüngsten Jahreshauptversammlung des Vereins „Naturnaher und dezentraler Hochwasserschutz Sempt“ gab es bei den Mitgliedern viel Gesprächsstoff. Vorsitzender Rainer Hörl blickte auf das Planfeststellungsverfahren zurück und schilderte die aktuelle Situation rund um den Hochwasserschutz im Bereich zwischen Bergham und Aufhausen. Dabei wurde deutlich, dass trotz der Bemühungen in diesem Bereich in Altenerding und Erding seit zwei Jahren keinerlei Fortschritte erzielt wurden. Laut Hörl ist das Wasserwirtschaftsamt dabei, immer neue Punkte zu klären, insbesondere aufgrund der zahlreichen Einwendungen des Vereins, berichtet Merkur.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf das Ranking der verschiedenen Hochwasserschutzvarianten gelegt. Die ungewünschte lineare Lösung, bei der Mauern entlang der Sempt errichtet werden sollen, erhielt 126,5 Punkte. Als bessere Alternative wird ein Hochwasserrückhaltebecken bei Niederwörth mit 125,8 Punkten favorisiert. In einer Erörterung wurden insgesamt 179 Einwände des Vereins behandelt. Dabei konnten etwa ein Drittel der Einwände ausgeräumt werden, während bei einem weiteren Drittel nur unzureichende Antworten gegeben wurden und sich das letzte Drittel als wenig überzeugend erwies.

Finanzielle Herausforderungen und rechtliche Unterstützung

Ein weiteres drängendes Thema ist die finanzielle Situation des Vereins. Der Ankauf der notwendigen Flächen wurde als „zu niedrig angesetzt“ kritisiert, insbesondere die 400 Euro pro Quadratmeter in Altenerding fanden nicht nur bei den Mitgliedern Gehör. Auch die Pläne für die neue Ardeobrücke sowie die Restmaßnahmen in Altenerding, Erding und Langengeisling wurden als zu hoch und umfangreich eingeschätzt. „Wenn die Sicherheit nur 8% ausmacht, während die Kosten in voller Höhe mit 40% aufarguniert werden“, so Hörl, müssen die Maßstäbe neu überdacht werden.

Zusätzlich ist die Skepsis gegenüber der geplanten Bachauskehr im September 2025 groß. Der Verein benötigt nun dringend rechtliche Unterstützung für den weiteren Verlauf des Verfahrens und hat zwei mögliche Anwaltskanzleien ins Auge gefasst. Doch die hohen Kosten sind eine Herausforderung: Aktuell stehen dem Verein nur 17.000 Euro zur Verfügung, was wenig Spielraum lässt. Die Mitglieder haben jedoch grünes Licht für den Abschluss eines Mandatsvertrags gegeben. Um die 15.000 Euro Honorarzahlung zu stemmen, steht ein Spendenaufruf in Aussicht.

Vereinsentwicklung und Ausblick

Im Kassenbericht wurde deutlich, dass im vergangenen Jahr Einnahmen von über 3.000 Euro erzielt wurden, während die Ausgaben bei rund 350 Euro lagen. Damit stieg das Vereinsvermögen Ende 2024 auf stolze 17.200 Euro. Die Mitglieder sind motiviert, für ihre Ziele zu kämpfen, und mit einem guten Händchen in der Organisation im Rücken, könnte sich vielleicht doch noch etwas tun in Richtung des ersehnten Hochwasserschutzes.

Für weitere Informationen und rechtliche Zusammenhänge rund um das Planfeststellungsverfahren sei auf die Informationsseite IWU verwiesen. Der Verein und die engagierten Mitglieder stehen also vor vielen Herausforderungen, sind aber entschlossen, diese mit vollem Einsatz anzugehen. Ob für das Wohl der Natur oder die Sicherheit der Bürger – hier wird sicherlich weiterhin gearbeitet.