Landwirte in Not: DBV-Präsident fordert neue Perspektiven für die Zukunft!

Landwirte in Not: DBV-Präsident fordert neue Perspektiven für die Zukunft!
Im Altenerdinger Festzelt versammelten sich rund 1000 Besucher, um DBV-Präsident Joachim Rukwied zu hören. In seiner leidenschaftlichen Rede forderte er am 20. Juni 2025 mehr Planungssicherheit für die Landwirte. Seit 2012 steht Rukwied an der Spitze des Deutschen Bauernverbands und kennt die Herausforderungen der Branche nur zu gut. Seine Ansprache fiel in eine Zeit, in der viele Betriebe mit enormen Schwierigkeiten kämpfen.
„Wir brauchen Zukunftsperspektiven!“, betonte Rukwied, während er die drängenden Probleme der Landwirtschaft zur Sprache brachte. Daten zeigen, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der Schweinehalter in Deutschland um tragische 50 Prozent gesunken ist. Dieser Rückgang ist alarmierend für die gesamte Agrarwirtschaft. Zudem äußerte er Besorgnis über die fallenden Preise für Ackerkulturen und den wachsenden Einfluss Russlands auf den Weizenmarkt, der die nationale und internationale Marktstabilität gefährdet.
Bürokratieabbau und unternehmerische Freiheit
Ein zentraler Punkt in Rukwieds Rede war der Bürokratieabbau. Er hob hervor, dass die Umwelt- und Agrarpolitik durch untechnische Überwachung bei Agrarzahlungen Belastungen erzeugt, die Landwirte von ihrer eigentlichen Arbeit ablenken. Die Möglichkeit, Überwachungen durch moderne Satellitentechnologie zu erleichtern, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Viele Landwirte sind frustriert über die Dokumentationspflichten, die oft unverhältnismäßig sind.
Rukwied forderte darüber hinaus mehr unternehmerische Freiheit und kritisierte Handelsabkommen, insbesondere das umstrittene Mercosur-Abkommen, das aus seiner Sicht den heimischen Landwirten schadet. Experten, Unternehmer und Wirtschaftsverbände warnen ebenfalls vor den nachteiligen Folgen von Überregulierung und den damit verbundenen Wettbewerbsnachteilen der deutschen Agrarwirtschaft gegenüber anderen Ländern.
Ernährungssicherheit und gesellschaftliche Verantwortung
Das Thema Ernährungssicherung wurde von Rukwied besonders betont. Während der Pandemie habe die Landwirtschaft ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, die Bevölkerung zu versorgen. „Es ist wichtig, dass die Ernährungssicherung als Schutzgut ins Grundgesetz aufgenommen wird“, forderte er und unterstrich die Bedeutung der Landwirtschaft für die Volkswirtschaft und den sozialen Frieden in Deutschland. Diese Forderung teilen auch viele in der Branche, die um ihre Zukunft bangen.
Mit einem klaren Appell an die Politik forderte Rukwied einen politischen Wechsel, der die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützt. Er und der Deutsche Bauernverband (DBV) sind überzeugt davon, dass eine Vielzahl von arbeitsplatzerhaltenden Betrieben und eine starke Landwirtschaft entscheidend für die ländlichen Räume ist. Über 4,6 Millionen Arbeitsplätze hängen dafür von der Agrar- und Ernährungswirtschaft ab. Es ist an der Zeit, dass die Bedürfnisse der Landwirte endlich die nötige Beachtung finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Akteure in der Landwirtschaft sich unisono nach einem klaren Bekenntnis der Politik sehnen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern. Die anhaltenden Krisenherde weltweit und die Herausforderungen vor der eigenen Haustür sind gewaltig, doch auch im Angesicht dieser Schwierigkeiten zeigt die Landwirtschaft ihre Innovationskraft und ihr Engagement für Umwelt- und Klimaschutz. Merkur und Bauernverband verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Themen und die Notwendigkeit von umschichtigen politischen Maßnahmen, um der Landwirtschaft in Deutschland eine Perspektive zu geben.