Rettet die Grubenhummel! Notzinger Blumenwiese blüht auf für Bienen

Rettet die Grubenhummel! Notzinger Blumenwiese blüht auf für Bienen
Die Kreisgruppe Erding des BUND Naturschutz hat kürzlich interessante Monitoring-Ergebnisse von der Notzinger Blumenwiese veröffentlicht. Diese blütenreiche Fläche ist nicht nur ein echtes Paradies für zahlreiche heimische Pflanzen, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Insektenarten, darunter auch viele Wildbienen und Hummeln. Besonders im Fokus stehen die bedrohten Arten wie die Grubenhummel (Bombus subterranea), die hier optimale Bedingungen vorfindet. Diese Hummelart benötigt offene Wiesen und baut ihre Nester bis zu zwei Meter tief unter der Erde. Zusätzlich konnte auch die Bunte Hummel (Bombus sylvarum) nachgewiesen werden, die auf der Vorwarnliste steht und in diesen Lebensräumen Fuß fasst. Laut einem Artikel auf Merkur zeigt das Monitoring eine hohe Vielfalt an Insekten auf der Wiese, die seit 2019 durch den BUND Naturschutz zur Renaturierung gepachtet wurde. Gezielt wird sie nur zweimal jährlich gemäht, was der Artenvielfalt zugutekommt.
Was macht die Blumenwiese so besonders? Die Wissenschafterinnen der Technischen Universität München sind von den Untersuchungsergebnissen sehr angetan. Im Sommer 2022 wurden hier beeindruckende 44 Blühpflanzen und Gräser sowie 14 Tagfalter- und 28 Wildbienenarten kartiert. Diese hohe Vielfalt an Wildbienen setzt sich nicht nur aus häufigen Hummelarten wie Stein-, Gras-, Erd- und Ackerhummeln zusammen, sondern umfasst auch seltenere Vertreter. Dies ist ein Zeichen, dass es der Wiese und damit auch den Insekten gut geht.
Was ist die Bunte Hummel?
Die Bunte Hummel ist nicht nur eine optische Freude mit ihrer auffälligen schwarzen Querbinde auf der Brustoberseite und dem orangerot gefärbten Körperende, sondern auch ein spannender Teil des Ökosystems. Diese Hummel hat sich inzwischen als „Wildbiene des Monats“ etabliert. Schon im frühen Frühjahr, genauer gesagt ab Ende April, fliegen die Königinnen und suchen nach Niststellen und Nektarquellen. Ihre Lebensräume erstrecken sich von Wiesen über Streuobstwiesen bis hin zu Ackerrändern. Diese robusten Hummeln haben in den letzten Jahrzehnten einen erheblichen Rückgang ihrer Bestände erfahren, vorwiegend durch den Verlust von Lebensräumen und die häufige Mahd von Wiesen.
Umso wichtiger ist es daher, solche Blumenwiesen wie in Notzing zu fördern und zu schützen. Der Rückgang der Bunten Hummeln lässt sich durch entsprechende Maßnahmen im Landschaftsmanagement eindämmen. Eine Empfehlung lautet, extensive Bewirtschaftungen zu unterstützen und blütenreiche Flächen zu erhalten. So können nicht nur die Bestände der Bunten Hummel stabilisiert, sondern auch die Vielfalt der heimischen Flora und Fauna gefördert werden. Auf den Webseiten Deutschland summt und wir tun was für Bienen finden interessierte Bürger:innen hilfreiche Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern.
Die Bedeutung der Wildbienen
In Deutschland gibt es fast 600 Wildbienenarten, die gemeinsam mit vielen anderen Bestäubern wie Fliegen, Wespen und Schmetterlingen eine Schlüsselrolle in unserem Ökosystem spielen. Sie tragen entscheidend zur Bestäubung vieler Pflanzenarten und damit zur Sicherstellung der Ernährung und der biologischen Vielfalt bei. Der Unterschied zu den Honigbienen ist, dass 90% der Wildbienen Einzelgänger sind, was ihren Lebenszyklus und das Nisten betrifft. So findet man zum Beispiel die kleinsten Wildbienen mit weniger als 2 mm Größe, während die größten, wie die Wallace-Riesenbiene, bis zu 39 mm erreichen können.
Mit einer harmonischen Koexistenz in Lebensräumen kann nicht nur die Artenvielfalt erhalten, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für unsere Natur erreicht werden. Projekte wie die Notzinger Blumenwiese zeigen, wie wichtig es ist, sich für den Schutz und die Renaturierung unserer Insektenwelt einzusetzen. Durch eine gezielte Pflege und Förderung können wir dazu beitragen, diese faszinierenden Tiere und ihre Lebensräume zu erhalten.