Frauen in der Wohnkrise: Chancen durch Leerstand in Freising nutzen!

Frauen in der Wohnkrise: Chancen durch Leerstand in Freising nutzen!
Der Regionalkongress des Grünen-Bundestagsabgeordneten Leon Eckert in Freising brachte heute eindringliche Informationen zur Wohnkrise in Deutschland zutage. Felicia Rief, eine Wirtschaftspsychologin und Wohnaktivistin von der Münchener Initiative Nachhaltigkeit, war als Referentin geladen und stellte eindrucksvoll die prekäre Lage vieler Frauen in diesem Zusammenhang dar. Ihre Argumentation hebt hervor, dass insbesondere der Mangel an bezahlbarem Wohnraum vor allem Frauen betrifft, da über 50 % der Rentnerinnen in Deutschland mit weniger als 1250 Euro netto im Monat auskommen müssen. Das ist für viele eine echte Herausforderung und macht arg betroffen.
Rief betonte, dass die Armutsgefährdung bei Frauen deutlich höher sei als bei Männern. In der Debatte um den Wohnungsmangel sollten die Perspektiven der Frauen und ihre Benachteiligung stärker Gehör finden. Ein Vorschlag von Rief ist die Wiederbelebung der Leerstände in Freising, die besonders in der Altstadt zu finden sind. Trotz des Drucks von Initiativen wie der Agenda 21-Projektgruppe gibt es für Hauseigentümer bislang keine Sanktionen, wenn sie Wohnraum verfallen lassen. Zudem mangelt es an effektiven gesetzlichen Maßnahmen auf Bundesebene.
Immobilienmarkt unter Druck
Der Immobilienmarkt in Deutschland steht unter großem Druck. Vor dem anstehenden „Wohnungsbaugipfel“ im Kanzleramt warnen Experten vor steigenden Kosten, gestoppten Projekten und Insolvenzen. Immer weniger neuer und bezahlbarer Wohnraum wird geschaffen, während die Nachfrage weiter steigt. Die Bauministerin Geywitz hat bereits das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen für 2023 als unerreichbar erklärt. Im ersten Halbjahr wurden lediglich 156.200 neue Wohnungen genehmigt, ein dramatischer Rückgang von 27,8 % im Vergleich zum Vorjahr, wie tagesschau.de berichtet.
Bauunternehmen haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Juli 2023 wurden nur 21.000 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 31,5 % entspricht. Faktoren wie gestiegene Energiekosten und hohe Bauzinsen von 4 bis 5 % tragen zur dämpfenden Stimmung in der Branche bei. Der Immobilienkonzern Vonovia hat bereits Zehntausende Bauvorhaben gestoppt. Diese Situation wird nicht nur in Freising, sondern auch in großen Städten wie Köln, Berlin und München spürbar.
Der Einfluss auf die Wohnsituation in Großstädten
Die Wohnsituation in deutschen Großstädten ist dramatisch. Etwa 1,9 Millionen günstige Wohnungen fehlen, und besonders betroffen sind Einpersonenhaushalte und Familien mit mehreren Kindern. Die größten Lücken bestehen in Städten wie Berlin, Hamburg und Köln. Bereits 700.000 bis mehrere Millionen Sozialwohnungen werden gebraucht, doch der Bau läuft viel zu schleppend. Die fehlenden Herausforderungen im öffentlichen Wohnungsbau sind laut Boeckler.de seit Jahren ein ungelöstes Problem.
Durch die Explosion der Mietpreise, die im ersten Halbjahr 2023 in großen Städten um bis zu 16,7 % anstiegen, haben derzeit vier von zehn Großstadthaushalten eine problematisch hohe Mietbelastung. Besonders alarmierend ist, dass fast 13 % der Mieterhaushalte in Städten nach Abzug ihrer Mieten unter das Existenzminimum fallen. Um diese Missstände zu beheben, wird empfohlen, die Ausgaben für den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu erhöhen und Maßnahmen wie die Wiedereinführung der Gemeinnützigkeit für Wohnungsunternehmen zu diskutieren.
Insgesamt sind also sowohl die gesellschaftlichen Aspekte der Wohnkrise, als auch die wirtschaftlichen Herausforderungen klar zu erkennen. Die Situation verlangt nach schnellem Handeln, um sowohl die Rechte der Mieter:innen zu wahren als auch eine attraktive Wohnumgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Die Aufrufe von Rief und anderen Aktivist:innen sollten uns ein Ansporn sein, Lösungen für diese drängenden Probleme zu finden und die Diskussion um den Wohnraum zu vertiefen.