Geothermie-Projekt am Ammersee: Wirtschaftliche Gründe zwingen zur Kehrtwende

Die Marktgemeinde Dießen hat das Geothermie-Projekt am Ammersee aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Analysen zeigen hohe Kosten und geringe Rentabilität.

Die Marktgemeinde Dießen hat das Geothermie-Projekt am Ammersee aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Analysen zeigen hohe Kosten und geringe Rentabilität.
Die Marktgemeinde Dießen hat das Geothermie-Projekt am Ammersee aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Analysen zeigen hohe Kosten und geringe Rentabilität.

Geothermie-Projekt am Ammersee: Wirtschaftliche Gründe zwingen zur Kehrtwende

Die Marktgemeinde Dießen hat die Reißleine gezogen: Das geplante Geothermie-Projekt am Ammersee wurde heute aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Dies berichtet Merkur. Nach einer umfassenden Vorstudie zur wirtschaftlichen Machbarkeit, die im Jahr 2024 von der GEF Ingenieur AG aus Leimen beauftragt wurde, kam GEF-Chef Dr. Max Peters zu dem Schluss, dass die Kosten für Tiefengeothermie nicht konkurrenzfähig sind und empfahl dem Gemeinderat die Beendigung des Projekts.

Bürgermeisterin Sandra Perzul stellte klare Zahlen vor: Die Gestehungskosten für Wärme werden im Jahr 2030 auf etwa 245 Euro pro Megawattstunde geschätzt und könnten bis 2045 auf 388 Euro ansteigen. Selbst mit einer möglichen Förderung von bis zu 40 Prozent sind die Gesamtkosten für das interkommunale Wärmeversorgungssystem, das voraussichtlich 136 Millionen Euro betragen wird, für die beteiligten Gemeinden nicht tragbar.

Wirtschaftliche Hürden und Unsicherheit

Doch Dießen ist nicht allein mit diesen Bedenken. Auch die Gemeinde Utting hat beschlossen, die Geothermie-Pläne nicht weiter zu verfolgen. Eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie, die die Gemeinde Windach in Auftrag gegeben hatte, bestätigte tragende Bedenken: Die Wärme aus Geothermie würde mehr als doppelt so hoch sein wie die gegenwärtigen Kosten für fossile Energieträger. Die Ergebnisse wurden Anfang Mai veröffentlicht, doch sie fürchten eine Unsicherheitsquote von 40 Prozent bei den Preisberechnungen. Dies trägt nicht zur Beruhigung des Gemeinderats bei, der einstimmig entschied, das Projekt abzulehnen.

Wie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorangeht, bleibt eines der großen Themen der Energiewende. Laut geothermie.de sind erneuerbare Energien wie Geothermie, Solarthermie und Bioenergie ein integraler Bestandteil der globalen Energiepolitik. Allerdings stehen sie oft vor finanziellen Hürden, insbesondere wenn es um die Schaffung rentabler Projekte geht. Die aktuelle Marktlage, in der Heizöl unter einem Euro pro Liter kosten muss, um mit Geothermie konkurrenzfähig zu sein, zeigt, dass der Markt noch nicht bereit ist für die hohen Anlagenkosten.

Der Weg in die Zukunft

Die Pläne zur interkommunalen Wärmeversorgung am Ammersee sind somit vorerst gescheitert. Der Marktgemeinderat in Dießen schloss sich einstimmig der Empfehlung an, die Geothermie-Projekte unverzüglich zu beenden. Man muss nun die richtig Wege finden, um nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft umzusetzen. Schließlich ist die Nutzung von Erneuerbaren Energien entscheidend, nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für eine unabhängige Energieversorgung.

Die Diskussion über Alternativen wird daher weitergeführt, da der Druck steigt, den Übergang zu nachhaltigeren Energielösungen voranzutreiben. In der Region gibt es weiterhin Potenzial, um die Anreize für erneuerbare Wärme zu schaffen und die finanziellen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie den Gemeinden zugutekommen.