Protest in Murnau: Bürger fordern nachhaltige Verkehrsplanung statt Asphalt!
Bürger aus Murnau protestieren gegen die geplante B2-Trasse und fordern nachhaltige Verkehrslösungen für Mensch und Natur.

Protest in Murnau: Bürger fordern nachhaltige Verkehrsplanung statt Asphalt!
In Murnau und Seehausen brodelt es: Rund 200 Bürger haben sich versammelt, um gegen die geplante neue B2-Trasse zu protestieren. Diese Trasse, die bis zu 70 Meter breit werden soll, würde durch die beiden Orte sowie landwirtschaftliche Flächen in Seehausen verlaufen. Die neu gegründete Bürgerinitiative „Zukunft statt Asphalt“ hat sich dafür stark gemacht, diese Pläne zu stoppen. Hierbei geht es nicht nur um den Erhalt der Natur, sondern auch um eine zukunftsfähige Verkehrsplanung, die sowohl den Menschen als auch der Umwelt Rechnung trägt. Der Protest wirft ein Schlaglicht auf die Bedenken der Anwohner und die vielfältigen negativen Auswirkungen, die ein derartiges Großprojekt mit sich bringen könnte.
Befürchtungen über steigenden Durchgangsverkehr stehen dabei im Mittelpunkt der Kritik. Die Initiative betont, dass die geplante Straße nicht etwa den Verkehr im Ort entlastet, sondern vielmehr den Durchgangsverkehr anzieht. In diesem Zusammenhang werden auch Erfahrungen aus nahen Orten wie Farchant und Oberau angeführt, die deutlich machen, wie solche Projekte Schleichverkehr begünstigen können. Die Bürger fordern daher dringend bessere Lösungen zur Verkehrsflusssteuerung, den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsangebote und den Schutz der Ortsstrukturen.
Die Pläne der Umgehungsstraße
Zusätzlich zu den Protesten wirft auch der BVWP 2030 ein neues Licht auf die Situation. Laut den Informationen von Straßenbau Bayern sieht dieser Plan eine Nord-Ost-Umgehung von Murnau vor, die dazu dient, die überaus hochbelastete Ortsdurchfahrt durch die Bundesstraße 2 zu entlasten. Diese Umgehung ist im vordringlichen Bedarf eingestuft, wobei die aktuelle Planung in der Voruntersuchungsphase ist. Die Trassenführung ist bereits weitestgehend vorgegeben und das vorrangige Ziel ist es, den Durchgangsverkehr der B2, einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung, zu reduzieren.
Die Umgehungsstraße wird eine Länge von etwa 2,1 Kilometern haben und die geschätzten Kosten belaufen sich auf 29,4 Millionen Euro. Der Bauabschnitt danach sieht eine Entlastungsstraße durch Murnau vor, die zusammen mit der Beseitigung des Bahnübergangs an der Staatsstraße 2062 ein umfassendes Verkehrskonzept bilden soll. Aktuell werden verschiedene Trassenvarianten abgewogen und ein Verkehrsgutachten erstellt, das zur besseren Beurteilung dieser Varianten beitragen wird.
Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen
Ein kritischer Punkt, den die Initiative „Zukunft statt Asphalt“ anspricht, sind die massiven Eingriffe in die Kulturlandschaft. Besonders betroffen ist der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Jais, die bis zu 20 Hektar ihrer Flächen abgeben müsste. Solche Schritte gehen nicht nur zu Lasten der Natur, sondern betreffen auch die Lebensqualität und die wirtschaftliche Situation zahlreicher Anwohner in Murnau und Seehausen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplante B2-Trasse die Gemüter erhitzt und die Bürgerinitiative klare Forderungen stellt. Im Fokus stehen innovative und nachhaltige Lösungen für den Verkehr, die Mensch und Natur im Blick haben. Wer mehr über die Initiative erfahren oder Kontakt aufnehmen möchte, kann dies über die E-Mail-Adresse info@zukunftstattasphalt.de tun. Für weitere Informationen zu den Verkehrsthemen lohnt sich auch ein Blick auf die Website der Bündnis Verkehrsinformativen.