Bad Steben wehrt sich: Keine Windkraft an der Thüringer Grenze!

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Der Ferienausschuss Bad Steben lehnt Windkraftflächen an der bayerisch-thüringischen Grenze ab, trotz steigender Anforderungen in Ostthüringen.

Der Ferienausschuss Bad Steben lehnt Windkraftflächen an der bayerisch-thüringischen Grenze ab, trotz steigender Anforderungen in Ostthüringen.
Der Ferienausschuss Bad Steben lehnt Windkraftflächen an der bayerisch-thüringischen Grenze ab, trotz steigender Anforderungen in Ostthüringen.

Bad Steben wehrt sich: Keine Windkraft an der Thüringer Grenze!

Bereits mehrfach wurde das Thema Windkraft in der Region diskutiert, und die letzten Entscheidungen lassen keinen Zweifel daran, dass die Meinungen auseinandergehen. Der Ferienausschuss in Bad Steben, unter der Leitung von Bürgermeister Bert Horn, hat einstimmig gegen die Ausweisung von Vorrangflächen für Windkraftanlagen an der Landesgrenze zu Thüringen votiert. Hintergrund sind neue Pläne zur Windenergienutzung, die nicht ohne Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete blieben. Wie die Frankenpost berichtet, folgten für Bad Steben auch die Kommunen Lichtenberg und Issigau diesem Beispiel und signalisierten ihre Bedenken. Horn kritisierte besonders, dass die Planung überwiegend auf Thüringer Gebiet fokussiert sei und angrenzende bayerische Flächen, wie Carlsgrün, außen vor ließ.

Obwohl in Bad Steben die Zeichen auf Widerstand stehen, hat die regionale Planungsgemeinschaft Ostthüringen einen neuen Entwurf für den “Sachlichen Teilplan Windenergie” beschlossen. Dieser Plan, der mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit veröffentlicht wurde, sieht vor, den Flächenanteil für Windkraftanlagen erheblich zu steigern. Laut Thüringer Landesentwicklungsgesellschaft wird der Anteil von 0,4 % auf 1,7 % der Fläche in Ostthüringen angehoben. Dies entspricht insgesamt 67 Windvorranggebieten, von denen 45 neu ausgewiesen werden sollen.

Auswirkungen für die Region

Ein besonders großes Augenmerk liegt auf dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der die größte Zunahme an Windkraftflächen plant. Hier sind bereits bestehende Windparks für eine Erweiterung vorgesehen sowie zwölf Neuausweisungen, die große Waldflächen betreffen könnten. Der Entwurf sieht zudem vor, dass es keine Höhenbeschränkungen mehr für die Windanlagen gibt, was in der Anwohnerschaft auf gemischte Reaktionen stößt. Im Saale-Orla-Kreis, wo fünf neue Windvorranggebiete geplant sind, gibt es noch immer einen Kreistagsbeschluss gegen weitere Flächen für Erneuerbare Energien.

Die erneute Ausweisung von Windvorranggebieten in Ostthüringen steht unter dem Druck des “Wind-an-Land-Gesetzes” des Bundes, welches die Regionalplaner verpflichtet, neue Flächen auszuwiesen. So muss Thüringen bis Ende 2027 mindestens 1,4 % der Fläche für Windkraft zur Verfügung stellen, bis 2032 sollen es sogar 1,7 % sein.

Öffentliche Beteiligung und Kritik

Mit der Veröffentlichung des neuen Plans hat ein rechtsverbindliches Beteiligungsverfahren begonnen, bei dem die Öffentlichkeit bis zum 15. September 2025 Stellungnahmen einreichen kann. Diese Stellungnahmen sollen online oder per E-Mail an die zuständigen Behörden übermittelt werden, wie aus den Informationen der Thüringer Landesplanung hervorgeht. Dies bietet vielen Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit, ihre Bedenken zu äußern, die dann in die Auswertung aufgenommen werden.

Die Pläne zur Windenergie, insbesondere in unmittelbarer Nähe zu Bayern, verlangen ein gutes Händchen seitens der Planer. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf die steigenden Windkraftflächen reagiert und ob letztlich Konsens in der Region erzielt werden kann. Fest steht: Das Thema Windkraft wird auch in Zukunft eines der beherrschenden Themen in Ostthüringen bleiben.