Insolvenz-Schock: Extra-Radio Hof stellt Sendebetrieb endgültig ein!
Das Hofer Lokalradio Extra-Radio anmeldete Insolvenz. Sendebetrieb eingestellt, Gläubigerversammlung im Januar 2026.

Insolvenz-Schock: Extra-Radio Hof stellt Sendebetrieb endgültig ein!
Die Radiolandschaft in Bayern hat einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Extra-Radio, das bekannte Lokalradio aus Hof, hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Hof eröffnete am 15. Oktober 2025 das Insolvenzverfahren für die „Extra Radio Rundfunkprogramm GmbH“. Damit geht eine Ära zu Ende, denn der Sender war seit mehr als vier Jahrzehnten ein fester Bestandteil der lokalen Medienlandschaft. Die Homepage des Senders ist aktuell nicht mehr erreichbar, und die Aussichten auf eine Wiederbelebung des Programms sind düster.
Zu Beginn des Monats September stellte Extra-Radio den Sendebetrieb über DAB+ und UKW ein. Diese Entscheidung fiel, nachdem sich die finanzielle Situation merklich verschlechtert hatte. Ab diesem Zeitpunkt sendete der Sender lediglich als Web-Radio, bevor die Insolvenz die letzten Hoffnungen auf eine Fortführung zunichte machte. Insolvenzverwalter Andreas Schenk stellte klar, dass die Verbindlichkeiten erheblich höher seien als die Vermögenswerte, was zur Notwendigkeit des Insolvenzantrags führte. Eine Fortführung des Sendebetriebs wird klar ausgeschlossen, was für viele, die die Programme des Senders über die Jahre verfolgt haben, schmerzlich ist. Dies berichtet Merkur.
Wirtschaftliche Schwierigkeiten
Die wirtschaftlichen Probleme von Extra-Radio sind komplex. Hauptursache sind die hohen Kosten der zugewiesenen UKW-Frequenz, die im Jahr 2017 an den Sender vergeben wurde. Monatlich mussten hierfür rund 10.000 Euro aufgebracht werden, ein Betrag, der in den letzten Jahren nicht mehr tragbar war. Diese Belastungen wurden durch nachlaufende Kosten, auch „Remanenzkosten“ genannt, weiter verschärft. Nachforderungen aus der Vergangenheit haben die finanzielle Lage des Senders zusätzlich belastet. Mit der Insolvenz geht auch das Webradio von Extra-Radio in die Insolvenzmasse über, weitere Schritte sind derzeit noch ungewiss, wie auf Radioszene nachzulesen ist.
Der Bayerische Journalisten-Verband äußerte bereits Bedenken über den Verlust an Medienvielfalt in der Region. Harald Stocker, ein Sprecher des Verbands, weist darauf hin, dass die technischen Kosten in ländlichen Gegenden wie Hochfranken extrem hoch sind, was kleinere Sender wie Extra-Radio vor unlösbare Herausforderungen stellt. Der Verlust dieser Stimme in der Medienlandschaft wird als gravierend angesehen, da der Sender nicht nur Informationen, sondern auch eine Plattform für lokale Künstler und Veranstaltungen bot, was die kulturelle Vielfalt der Region bereicherte.
Ein Blick nach vorn
Während die Gläubigerversammlung für Januar 2026 anberaumt ist, um über das weitere Vorgehen zu beraten, zeigen die aktuellen Entwicklungen die Brüchigkeit kleinerer Radioplattformen in Zeiten stark steigender Kosten. Der Wegfall von Extra-Radio hat nicht nur Auswirkungen auf die Hörer, sondern auch auf die gesamte Medienlandschaft in Bayern.
Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussionen und Überlegungen, die in der kommenden Zeit angestoßen werden, neue Wege zur Stärkung der Medienvielfalt in Deutschland finden, denn ohne lokale Stimmen wird es schwer, die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Der Wandel ist in vollem Gange, und es wird sich zeigen, wie die Zukunft ohne Extra-Radio aussehen wird. Laut IT-Boltwise bedeutet dies das endgültige Aus für den Sender.