Erste Friedensgespräche seit drei Jahren: Ukraine und Russland in Istanbul!

Erste Friedensgespräche seit drei Jahren: Ukraine und Russland in Istanbul!
Russland wird am Freitagmorgen Gespräche mit einer ukrainischen Delegation aufnehmen, um die Kampfhandlungen im anhaltenden Konflikt zu beenden. Erwartet wird die ukrainische Delegation um 10.00 Uhr, während es in Mitteleuropa 9.00 Uhr ist. Verhandlungsführer Wladimir Medinski erklärte, dass die russische Delegation in Istanbul angekommen sei, um direkte bilaterale Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen. Diese Gespräche markieren die ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei seit drei Jahren, nachdem frühere Verhandlungen im Jahr 2022 gescheitert sind. Der Verlauf der Verhandlungen steht derzeit jedoch noch auf der Kippe, da die beiden Seiten trotz türkischer Vermittlung am Donnerstag nicht zusammenkamen und die Gespräche vertagt wurden, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich ebenfalls zu den Gesprächen geäußert und die russische Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er fordert die Anwesenheit von Wladimir Putin, was dieser jedoch ignoriert hat. Die Russen hatten am Donnerstag vergeblich auf die ukrainische Delegation gewartet. Laut der türkischen Nachrichtenagentur ist ein weiteres Treffen auch für Freitag in Istanbul geplant, an dem türkische Vertreter teilnehmen werden. Unklar ist, ob es zu einem Vierertreffen zwischen den USA, Russland, der Ukraine und der Türkei kommen wird. Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio geleitet, wobei vorher bereits die Teilnahme türkischer Funktionäre sichergestellt wurde, wie FFH berichtet.
Hintergrund der Verhandlungen
Die Gespräche sollen sich auf humanitäre Fragen konzentrieren, während grundlegende Differenzen über Themen wie Sicherheitsgarantien und die russisch-ukrainische Grenze weiterhin eine Einigung erschweren. Russland hat wiederholt Forderungen nach einer Kapitulation Kiews und einem Gebietsverzicht aufgestellt, was die politische und kulturelle Souveränität der Ukraine in Frage stellt. Laut ZDF führen diese Forderungen und der anhaltende militärische Druck dazu, dass der Verhandlungsprozess stark gehemmt bleibt. Die Ukraine ist skeptisch gegenüber den russischen Zusagen und betrachtet frühere Verhandlungen als gescheitert, insbesondere nachdem beide Seiten im Mai 2022 ohne Friedensabkommen auseinandergegangen sind.
Selenskyj hat die wiederholte Kritik an den Qualifikationen der russischen Delegation zurückgewiesen, während Vertreter des russischen Außenministeriums die Vorwürfe als unbegründet bezeichneten. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa betonte die Fachkompetenz der russischen Experten und wies die Vorwürfe der ukrainischen Seite zurück. Während Desinteresse und Misstrauen zwischen den beiden Ländern herrschen, bleibt die Frage, ob die aktuellen Gespräche tatsächlich zu einem Fortschritt führen können.