Kritik an Schulferien: Thüringen fordert gerechtes System statt Tradition!

Kritik an Schulferien: Thüringen fordert gerechtes System statt Tradition!
Das Thema Schulferien in Deutschland sorgt mal wieder für erhitzte Gemüter – und das nicht ohne Grund. Jüngst hat Thüringens CDU-Fraktionschef Bühl die bestehende Regelung als veraltet kritisiert. In einem interessanten Aufsatz von Deutschlandfunk hebt er hervor, dass es dringend an der Zeit sei, ein modernes, gerechtes System einzuführen, das den heutigen Ansprüchen gerecht wird. Thüringen, Niedersachsen und Hamburg sind sich hierbei einig: Die aktuellen Vorschriften stammen aus einer anderen Zeit.
In Nordrhein-Westfalen wird die Notwendigkeit, dass Schüler in den Ferien bei der Ernte helfen sollen, als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Dies lässt die Frage aufkommen: Schützt die bestehende Regelung wirklich die Interessen der Schülerinnen und Schüler? Bayerns Ministerpräsident Söder hingegen bleibt gelassen und weist die Kritik zurück, indem er betont, dass der Ferienrhythmus in Bayern fest verwurzelt sei. Es ist also klar, hier prallen Tradition und Fortschritt aufeinander.
Ferientermine und ihre Regelung
Ein wichtiger Punkt in dieser Diskussion ist das rollierende System für die Sommerferientermine. Dieses wurde eingeführt, um eine gleichmäßige Verteilung der Urlauber zu gewährleisten und Verkehrsprobleme zu minimieren. Laut Kultusministerkonferenz ist die Aufteilung in fünf Ländergruppen entscheidend für die Festlegung der Termine. So beginnt Bayern und Baden-Württemberg als letzte Bundesländer mit den Sommerferien, was immer wieder in der Kritik steht, da schließlich nur sie von der günstigeren Nebensaison profitieren könnten.
- I: Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
- II: Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
- III: Nordrhein-Westfalen
- IV: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- V: Baden-Württemberg, Bayern
Trotz aller Bedenken und des Drängens anderer Bundesländer bleibt die Entscheidung über die Ferienordnung bis zum Jahr 2030 bestehen. Der Ministerratsbeschluss, welcher die Sommerschulferien von 2025 bis 2030 regelt, wurde nach intensiven Diskussionen gefasst. Bayern und Baden-Württemberg, dank ihrer späten Pfingstferien, halten an ihren späten Ferienterminen fest. Dies stößt auf Kritik, denn die anderen Bundesländer argumentieren, dass dieses System nicht mehr zeitgemäß ist.
Die Blickwinkel der anderen Bundesländer
Die Forderungen der Stadtstaaten, die ihre Ferien nicht vor Juli beginnen möchten, wurden zwar berücksichtigt, aber das zentrale Problem der ungleichen Behandlung blieb ungelöst. Wie in einem Bericht von Lehrer-News zu lesen ist, konnten die gegenwärtigen Regelungen nicht überzeugt an alternative Ansätze anknüpfen, die seit Jahrzehnten diskutiert werden. Insbesondere die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte bereits vor 50 Jahren ein Wechselprinzip vorgeschlagen, das jedoch nie in Betracht gezogen wurde.
Insgesamt zeigt sich, dass hinter der Diskussion um die Schulferien nicht nur ein einfacher Streit um Termine steckt, sondern auch grundlegende Fragen zur Gerechtigkeit und Modernität im Bildungssystem aufgeworfen werden. Ob und wie es gelingt, hier eine einvernehmliche Lösung zu finden, bleibt abzuwarten. Fest steht, bis 2030 bleibt alles beim Alten – und viele Schülerinnen und Schüler werden weiterhin mit einem zeitlichen Durcheinander zwischen Anforderungen der Schule und Bedürfnissen der Freizeit konfrontiert sein.