Gebührenexplosion in Pförring: Eltern müssen jetzt mehr zahlen!

Gebührenexplosion in Pförring: Eltern müssen jetzt mehr zahlen!
Im Markt Pförring müssen Eltern ab dem 1. September deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie der Donaukurier berichtet, steigen die Kindergartengebühren um 10 %, was auf die stetig steigenden Lohn- und Preissteigerungen zurückzuführen ist. Die letzte Anpassung der Elternbeiträge erfolgte erst vor zwei Jahren, zum 1. Januar 2024, und die aktuellen Änderungen werfen ein Licht auf die herausfordernde Finanzierung der Bildungseinrichtungen.
Die Betriebskosten des Kindergartens St. Josef werden für das laufende Jahr auf etwa 2,58 Millionen Euro geschätzt, während die Einnahmen lediglich 2,13 Millionen Euro betragen. Dies führt zu einem voraussichtlichen Defizit von 450.000 Euro – ein Problem, das durch anstehende Tarifverhandlungen und die Inflation in naher Zukunft noch weiter verschärft werden könnte. Der Kostendeckungsgrad ist im dritten Jahr in Folge gesunken und liegt für 2025 bei 82 % – ein alarmierender Trend für die Kommunalpolitik.
Neue Gebührenstruktur
Die neuen Monatsgebühren ohne Verpflegung gestalten sich wie folgt:
- 25 Stunden: 172 Euro (bisher 156 Euro)
- 45 Stunden: 296 Euro (bisher 269 Euro)
Auch die Kosten für die Kinderkrippe steigen im gleichen Zeitraum. Ab September zahlen Eltern für:
- Bis 20 Stunden: 232 Euro (bisher 211 Euro)
- Bis 45 Stunden: 505 Euro (bisher 459 Euro)
Um die finanzielle Belastung für Familien etwas zu mindern, gewährt die Gemeinde Ermäßigungen für Geschwisterkinder: 25 % für das zweite und 50 % für das dritte und jedes weitere Kind. Die Kosten für das Mittagessen betragen 4 Euro pro Portion in der Krippe und 4,45 Euro im Kindergarten.
Bautätigkeiten in Pförring
Doch nicht nur die Kindergartenfinanzierung ist ein Thema in Pförring. Der Markt hat ein unbebautes Grundstück östlich der Schubertstraße erworben und plant die Änderung des Bebauungsplans „Am Oberhartheimer Weg“ aus dem Jahr 1991. Ziel ist die Schaffung von Baugrundstücken für fünf Einzelhäuser, ein Doppelhaus und vier Gartenhofhäuser. Die Einzelhausparzellen sollen zwischen 520 und 560 Quadratmetern groß sein. Der Bereich wird durch eine Stichstraße mit einem Wendehammer erschlossen, für die bereits der Name Orffstraße im Gespräch ist. Zudem wurde ein vereinfachtes Veränderungsverfahren für den Bebauungsplan „Ortskern Pförring“ angestoßen, um die aktuelle Stellplatzsatzung zu integrieren.
Insgesamt spiegelt sich in diesen Entwicklungen eine zunehmende Herausforderung wider, mit der viele Kommunen in Deutschland konfrontiert sind: die Finanzierung von Kitas. Wie der Deutschlandfunk erläutert, gibt es bundesweit Unterschiede in den Zuschüssen und Regelungen. Über 300.000 Kitaplätze fehlen für unter Dreijährige, was trotz des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz ein gravierendes Problem darstellt. Die Finanzierung der Kitas bleibt im föderalen System oft unzureichend, was wiederum zu einem Mangel an Fachkräften führt. Träger, wie die Diakonie Michaelshoven in Köln, haben sogar auf Zusatzbeiträge verzichtet, bieten jedoch Förderkreise an, in die Eltern freiwillig einzahlen können.
Die Herausforderungen in Pförring sind somit Teil eines größeren Trends, der die Rahmenbedingungen der frühkindlichen Bildung direkt beeinflusst. Die Kommunen sind gefordert, sowohl die Qualität der Betreuung als auch die finanzielle Situation der Eltern in den Blick zu nehmen, um eine konstante und positive Entwicklung zu gewährleisten.