Eichenprozessionsspinner: Vorsicht vor Brennhaaren in der Natur!

Eichenprozessionsspinner: Vorsicht vor Brennhaaren in der Natur!
Die warmen Temperaturen des Hochsommers werfen auch einen Schatten auf unsere heimischen Wälder. Der Eichenprozessionsspinner, eine heimische Schmetterlingsart, sorgt in einigen Teilen Deutschlands für Aufsehen. Besonders in den Bundesländern im Nordosten, Südwesten und Teilen Nordrhein-Westfalens kommt es immer wieder zu Massenvermehrungen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern kann auch gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung mit sich bringen. Laut der Böhme-Zeitung können die Brennhaare dieser Raupen allergieähnliche Reaktionen sowie Hautreizungen und Atembeschwerden hervorrufen.
Aktuell gibt es im Heidekreis jedoch keinen nennenswerten Befall, wie Jobst Böttger, Regionalsprecher der Niedersächsischen Landesforsten, erklärt. Diese warnen jedoch eindringlich darauf hinzu, dass sich die Situation je nach Witterung in den kommenden Wochen schnell ändern könnte. Insbesondere Anwohner in der Nähe befallener Eichen sollten wachsam sein.
Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Die Gefahren durch den Eichenprozessionsspinner sind nicht zu unterschätzen. Brennhaare können sogar ohne direkten Kontakt durch die Luft übertragen werden. Daher sollten Menschen, besonders auf Spazierwegen oder Waldrändern, einen großzügigen Abstand zu befallenen Bäumen halten. Auch Haustiere, vor allem Hunde, können schwerwiegende gesundheitliche Probleme durch den Kontakt mit den Brennhaaren erleiden. Die Umweltbundesamt rät dazu, Raupen und Gespinste auf keinen Fall zu berühren.
Symptome, die bei einem Kontakt mit den Brennhaaren auftreten können, sind Hautrötungen, Juckreiz und Atemwegsreizungen. In seltenen Fällen können sogar Fieber und Kreislaufreaktionen auftreten. Bei schwachem Befall sollten Insektizide vermieden werden; vielmehr sollten Warnschilder und Absperrungen in betroffenen Waldgebieten helfen, die Bevölkerung zu schützen.
Bekämpfungsmaßnahmen
Die Bekämpfungsmaßnahmen der Behörden sind sehr selektiv und werden nur ergriffen, wenn eine echte Bedrohung für die Bäume besteht. In diesem Jahr hat der Landkreis Osnabrück erstmals ein Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner eingesetzt. Dabei wurden junge Eichen an zwei Standorten einmalig gespritzt, um sie vor dem Kahlfraß durch die Raupen zu schützen. Die lange Wirksamkeit dieser Maßnahmen bleibt jedoch unklar und sollte mit Bedacht betrachtet werden. In starken frequentierten Bereichen wie Spielplätzen oder Schulhöfen können kommunale Träger weitere Maßnahmen initiieren.
Besonderes Augenmerk liegt auf den Empfehlungen zur Verwendung von umweltfreundlichen Produkten, wie z.B. dem Bacillus thuringiensis in der Anwendung Foray ES oder NeemProtect, ein Extrakt aus der Margosa-Pflanze. Diese biologischen Produkte gelten als umweltfreundlicher und selektiver im Vergleich zu chemischen Mitteln, deren Einsatz nur in Ausnahmefällen erfolgen sollte.
Die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners hat einen klaren Einfluss auf die Forstwirtschaft. Die Bäume sind durch die Trockenheit und jahrelangen Befall geschwächt und könnten bei wiederholtem Befall ernsthaft gefährdet werden. Eine dauerhafte Lösung ist bisher noch nicht in Sicht, und es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen zur Bekämpfung langfristig erfolgreich sein werden. Mehr Informationen zu Gesundheitsrisiken und Maßnahmen sind in einem Artikel des Spiegels zu finden.