PETA fordert Veganismus für Memmingens Fischertag – Protest gegen Tradition!

PETA fordert Veganismus für Memmingens Fischertag – Protest gegen Tradition!
Am 14. Juli 2025, zwei Wochen vor dem beliebten Heimatfest, dem Fischertag in Memmingen, hat die Tierrechtsorganisation PETA eine provokante Initiative ins Leben gerufen. Sie bieten stolze 125.000 Euro an, um dieses traditionsreiche Fest, das viele jahrzehntelang als untrennbar mit dem Fischfang verbunden sahen, auf eine rein vegane Ausrichtung umzustellen. Genug Geld, um die festliche Atmosphäre zu bewahren, jedoch mit einem klaren Fokus auf tierfreundliche Alternativen. Allgäuer Zeitung berichtet, dass PETA mit dieser Aktion eine tierleidfreie Zone schaffen möchte, die im Kontrast zur jahrhundertealten Tradition steht, bei der jährlich über 1000 Teilnehmer im Stadtbach angeln, um die Königsforelle zu fangen.
„Das Geld könnte einen entscheidenden Beitrag leisten“, erklärt Tanja Breining, Referentin für Fische und Meerestiere. „Wir möchten eine Forellenstatue finanzieren, die an die unzähligen Fische erinnert, die seit dem 16. Jahrhundert dem Fischertag zum Opfer gefallen sind“, so Breining weiter. Die Statue würde die Stelle der Zelte einnehmen, in denen Fische regelmäßig getötet werden, und dabei ein starkes Zeichen setzen. In einem offenen Brief an den Fischertagsverein und Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) hat PETA bereits ihr Angebot unterbreitet, doch eine Antwort steht bis jetzt noch aus.
Ein Stück Geschichte
Der Fischertag hat seine Wurzeln im Mittelalter, als Handwerksgesellen die Erlaubnis erhielten, den Stadtbach zu leerfischen, um ihn zu reinigen. Dies entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer festlichen Veranstaltung, die Ende des 19. Jahrhunderts ihren heutigen Charakter erlangte. Bei diesem Spektakel geht es nicht nur um den Wettkampf, wer die größte Forelle fängt, sondern auch um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger wie der Spiegel berichtet.
Doch die Zeiten ändern sich, und nicht jeder ist mit den Traditionen einverstanden. PETA hat in der Vergangenheit bereits gegen den Fischertag protestiert und macht mit ihrer aktuellen Aktion deutlich, wie stark das Bewusstsein für Tierschutz und Tierrechte gewachsen ist. Diese Bewegungen, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahmen, sind heute nicht mehr wegzudenken. Sie fordern eine grundlegend andere Sichtweise auf den Umgang mit Tieren und versuchen, das öffentliche Bewusstsein zu mobilisieren. Die Bundeszentrale für politische Bildung verdeutlicht, dass die Tierschutz- und Tierrechtsbewegung sich über die Jahrzehnte massiv verändert hat und sogar politische Entscheidungen beeinflussen konnte.
Was wird aus der Tradition?
Die Frage, die viele Memminger sich stellen, ist: Was passiert mit der Tradition des Fischertags, wenn sich die Ansichten weiter in Richtung Tierrechte entwickeln? PETA sieht den Fischertag als veraltet an und schlägt vor, die Fangkescher im Museum auszustellen, anstatt sie weiterhin für traditionelle Fänge zu nutzen. Eine radikale, aber mittlerweile oft gehörte Forderung in der Akteur/innen-Szene der Tierrechtsbewegung.
Im Laufe der Geschichte hat die Bewegung sowohl mit radikalen als auch mit moderaten Ansätzen gearbeitet. PETA, die in den 80er Jahren gegründet wurde, hat sich als Brücke zwischen den verschiedenen Strömungen etabliert und zeigt, wie wichtig eine Diskussion über das Mensch-Tier-Verhältnis geworden ist. Die Debatte über den Fischertag ist nur ein weiterer Ausdruck dieses gesellschaftlichen Wandels und wird sicherlich für viele Gespräche sorgen.