Unterallgäu: Wirtschaftsgespräch zu Baukosten und Bürokratie!

Landkreis Unterallgäu diskutiert am 23.06.2025 Lösungen für hohe Baukosten und Bürokratie mit Unternehmen und Kammern.

Landkreis Unterallgäu diskutiert am 23.06.2025 Lösungen für hohe Baukosten und Bürokratie mit Unternehmen und Kammern.
Landkreis Unterallgäu diskutiert am 23.06.2025 Lösungen für hohe Baukosten und Bürokratie mit Unternehmen und Kammern.

Unterallgäu: Wirtschaftsgespräch zu Baukosten und Bürokratie!

Im Landkreis Unterallgäu gibt es viel Bewegung im Bauwesen. Bei einem aktuellen Wirtschaftsgespräch, geleitet von Landrat Alex Eder und Vertretern der Kreisverwaltung, wurden die drängenden Themen hohe Baukosten und der bürokratische Aufwand ins Visier genommen. Gemeinsam mit den Wirtschaftskammern und lokalen Unternehmen strebt man Lösungen an, um die Bautätigkeit nicht weiter zu hemmen. Dies berichtet B4B Schwaben.

Die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung aus dem Jahr 2025 zeichnen ein positives Bild der Wirtschaft vor Ort. Unternehmen zeigen sich robust, investitionsfreudig und wachstumsorientiert. Dennoch gibt es Herausforderungen: Neben den hohen Baukosten stellt der Verwaltungsaufwand durch Bürokratie viele Firmen vor große Hürden. Auch der Fachkräftemangel sowie Fragen der Unternehmensnachfolge wurden heiß diskutiert.

Maßnahmen zur Entlastung

Christian Baumann, Leiter der Abteilung Bauen und Umwelt, präsentierte bereits erste Maßnahmen, die zur Senkung der Baukosten und einer Verkürzung der Bauzeiten beitragen sollen. Hierzu gehören Konzepte wie serielle und modulare Bauweisen sowie der Gebäudetyp E, bei dem auf übermäßige Komfortstandards verzichtet wird. Diese Ansätze zielen darauf ab, das Bauen zu erleichtern und nicht zu verhindern.

In den kommenden Wochen wird zudem die vollständige Auswertung der Unternehmensbefragung erwartet, die weitere Aufschlüsse über den Zustand der Wirtschaft im Landkreis geben soll. Die Planung sieht unter anderem rechtliche Erleichterungen vor, wie etwa den digitalen Bauantrag, der Wegfall der Stellplatzpflicht bei Umbauten und den beschleunigten Genehmigungsprozess im Geschosswohnungsbau unter dem Motto „Bau-Turbo“.

Herausforderungen der Bauindustrie

PwC Deutschland sind viele Unternehmen unsicher über ihre digitalen Fähigkeiten und sehen sich in einigen Technologiebereichen abgehängt. Der Fachkräftemangel und das fehlende digitale Know-how werden als erhebliche Entwicklungsblockaden wahrgenommen. Eine alarmierende 93 % der Befragten fordern einen drastischen Abbau bürokratischer Hürden, um wieder handlungsfähig zu werden.

Zusätzlich fällt der Branche ein langsamer Fortschritt bei der Umsetzung von ESG-Vorgaben auf, was oft auf politische Trägheit zurückgeführt wird. Aktuell befindet sich die Bauindustrie in einer Innovationskrise und läuft Gefahr, den richtigen Anschluss an die digitale Entwicklung zu verlieren. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die genannten Maßnahmen umgesetzt werden können, um dem Bauwesen in Deutschland wieder auf die Beine zu helfen.