Ladesäulen-Expansion in Miesbach: Bürger und Politiker im Streit!

Ladesäulen-Expansion in Miesbach: Bürger und Politiker im Streit!
Ein frischer Wind weht durch Miesbach, besonders wenn es um die Elektromobilität geht. Am Habererplatz haben E-Ladesäulen einen echten Ansturm erlebt. Die Betreiber von Energie Südbayern (ESB) planen nun, die Kapazitäten an diesem beliebten Standort zu verdoppeln und zwei weitere Schnell- sowie Normalladeplätze zu installieren. Das Gute daran: Die Stadt Miesbach stellt dafür vier Stellplätze kostenfrei zur Verfügung, was die Ankunft von zusätzlichen Ladepunkten erleichtert und die Nutzung von E-Autos fördert. Seit September 2022 können die Bewohner hier ihre Batterien aufladen und die Auslastung spricht für sich: Während unter der Woche oft wenig los ist, sind die Plätze an den Wochenenden hoch frequentiert. Dies zeigt ein ganz klares Interesse an Elektromobilität in der Region und legt den Fokus auf eine moderne Infrastruktur.
Doch nicht alles läuft nach Plan. Der Antrag zur Erweiterung fand im Bauausschuss mit 3:5 Stimmen keine Mehrheit. Dritter Bürgermeister Franz Mayer meldete Bedenken an, insbesondere bezüglich der Bereitstellung von Platz für eine Tankstelle und möglichen alternativen Standorten, wie beispielsweise der Waitzinger Wiese. Manfred Burger von den Grünen machte sich stark für zentrale Ladesäulen, statt auf zahlreiche Einzelstandorte zu setzen. Der Bauamtsleiter, Lutz Breitwieser, wies zudem auf das Recht von E-Autos hin, drei Stunden gratis zu parken. Verkehrsreferent Florian Ruml thematisierte hingegen das Problem der oft leeren Ladeplätze und die damit verbundene Parkplatzsuche.
Die Herausforderungen bei der Umsetzung
Ein weiterer Knackpunkt ist die nötige Infrastruktur. Um den Ausbau zu ermöglichen, benötigt es eine Trafostation, deren Installation zusätzliche Fragen aufwirft. Erhard Pohl von der CSU fordert außerdem eine umfassende Grundsatzdiskussion im Stadtrat über die Nutzung der Stellplätze. Bürgermeister Gerhard Braunmiller möchte hingegen möglichst schnell einen Beschluss fassen und unnötige Diskussionen vermeiden. Diese unterschiedlichen Ansichten führen zu Spannungen im Stadtrat.
Das Interesse der Bürger
Die Nachfrage nach Ladesäulen zeigt sich nicht nur im Habererplatz. Weitere Ladesäulen in Miesbach sind mittlerweile auf der Plattform GoingElectric verzeichnet. Diese Übersicht hilft E-Auto-Besitzern, die nächste Ladesäule zu finden und bietet eine nützliche Suchfunktion, um die am besten geeigneten Ladepunkte zu entdecken.
Für alle, die sich für die gesamte Ladeinfrastruktur in Deutschland interessieren, ist die interaktive Karte der Bundesnetzagentur eine wertvolle Ressource. Diese zeigt alle Ladeeinrichtungen und bietet umfangreiche Informationen zu jeder Station, einschließlich technischer Ausstattung und Betreiberadresse. Dabei gilt: Die tatsächliche Zahl der öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen ist höher als die in der Übersicht angegebenen, was die Bedeutung der Elektromobilität unterstreicht.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Verantwortlichen in Miesbach einen Kompromiss finden können, um die Ladeinfrastruktur zu verbessern. Der Bedarf ist klar, die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Ein gutes Händchen bei der Planung und Umsetzung wird für die Zukunft der Elektromobilität in der Region entscheidend sein.