München feiert CSD 2025: Sicherheit zuerst trotz wachsendem Druck!

Münchens CSD 2025, Motto: "Liberté, Diversité, Queerité", feiert Vielfalt und setzt auf Sicherheit. Höhepunkt am 28. Juni.

Münchens CSD 2025, Motto: "Liberté, Diversité, Queerité", feiert Vielfalt und setzt auf Sicherheit. Höhepunkt am 28. Juni.
Münchens CSD 2025, Motto: "Liberté, Diversité, Queerité", feiert Vielfalt und setzt auf Sicherheit. Höhepunkt am 28. Juni.

München feiert CSD 2025: Sicherheit zuerst trotz wachsendem Druck!

Das Sommer-Sonne-Spaß-Gefühl zieht wieder in die Straßen Münchens ein! Die PrideWeeks sind in vollem Gange und mit ihnen das diesjährige Motto „Liberté, Diversité, Queerité“, das die LGBTIQ*-Gemeinschaft feiert. Vom 14. bis 29. Juni 2023 erstrecken sich die Feierlichkeiten in der bayerischen Landeshauptstadt mit zahlreichen bunten Veranstaltungen. Der Höhepunkt wird am 28. und 29. Juni 2025 erreicht, wenn die große PolitParade mit mehr als 200 angemeldeten Gruppen durch die Stadt zieht. Apropos Parade: Der Startschuss fällt am Mariahilfplatz und verspricht eine ausgelassene Stimmung, bei der die Werte Freiheit und Diversität im Vordergrund stehen.

Doch die Freude wird von einem mulmigen Gefühl begleitet. Lisa, eine 29-jährige Marketingexpertin mit ukrainischen Wurzeln, ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Münchner Pride-Feiern. In diesem Jahr hat sie sich für ein auffälliges orangefarbenes Leinenoberteil entschieden. Trotz ihrer Vorfreude äußert sie besorgte Gedanken über aktuelle Entwicklungen, wie etwa das Verbot von Pride-Veranstaltungen in Ungarn. „Die Welt scheint sich zurückzudrehen, und das ist traurig“, so Lisa. Sie merkt, dass viele LGBTIQ*-Personen, ihre Freunde eingeschlossen, zunehmend vorsichtig im öffentlichen Raum werden.

Sicherheitsvorkehrungen und Unterstützung

Aufgrund der jüngsten Angriffe auf LGBTIQ*-Menschen und der Zunahme von Gegendemonstrationen ist die Stadt München nicht untätig geblieben. Bereits im Vorfeld wurden die Sicherheitsvorkehrungen erheblich erhöht. Polizei und Veranstalter betonen, dass zwar keine konkreten Bedrohungen vorliegen, dennoch wird die Sicherheit oberste Priorität haben. Viele erinnern sich an Vorfälle in anderen Städten, wo die Stimmung kippen konnte. So wurden beispielsweise beim Landshuter Demozug Auseinandersetzungen mit jungen Rechten gemeldet. Ein engagierter CSD-Pressesprecher, Conrad Breyer, hat jedoch klargestellt, dass die Sicherheitsbedenken nicht die Feier in den Hintergund drängen dürfen. „Es geht darum, unser Recht auf Sichtbarkeit zu feiern und uns nicht von Ängsten leiten zu lassen“, sagt er.

Über 300.000 Teilnehmer wurden im Jahr 2024 gezählt und der Andrang wird auch in diesem Jahr groß sein. Damit die Sicherheitsmaßnahmen greifen, wird ein neues Ampelsystem zur Regelung der Besucherströme zum Einsatz kommen. Außerdem wird der Marienplatz durch Absperrgitter gesichert, um eine Überfüllung zu vermeiden. „Die LGBTIQ*-Community kann auf die Solidarität und Unterstützung der Stadt zählen“, versichert Dominik Krause, der Zweite Bürgermeister von München. Angesichts der steigenden Übergriffe auf LGBTIQ*-Personen, die in Bayern um 59 Fälle auf 289 in 2024 zugenommen haben, ist es wichtig, ein Zeichen für Zusammenhalt zu setzen.

Ein Blick über den Tellerrand

Dieses Zeichen wird nicht nur in Deutschland gesetzt – weltweit sehen sich LGBTIQ*-Gemeinschaften zunehmenden Druck und Diskriminierung ausgesetzt. In den USA haben zahlreiche Bundesstaaten Gesetze verabschiedet, die die Rechte queerer Menschen einschränken – die „Don’t say Gay“-Gesetze in Florida sind nur ein Beispiel dafür. Ähnliche Entwicklungen sind auch in Europa zu beobachten, durch restriktive Gesetze in Ungarn und Russland, die queeres Leben praktisch kriminalisieren. Die Situation wird überall ernster, und angesichts dieser Herausforderungen wird der Münchner CSD zu einem noch wichtigeren Ereignis.

Die Münchner Community lässt sich jedoch nicht entmutigen und setzt sich stark für die Rechte queerer Menschen in anderen Ländern ein. So wird die Pride auch als Ausdruck der Solidarität für LGBTIQ*-Personen in Budapest, der Ukraine und Israel genutzt.

Für Lisa und ihre Freundinnen von „Sapphics in Munich“ steht fest: Trotz aller Herausforderungen und Sorgen ist der CSD ein unersetzlicher Bestandteil der Identität und des Kampfes für Freiheit und Gleichheit. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und feiern unsere Vielfalt!“