München im Dunst: Woher kommt der geheimnisvolle Schleier?

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München erlebt seit Tagen strahlenden Sonnenschein. Doch ein Dunstschleier, bedingt durch Aerosole, trübt den Abendhimmel.

München erlebt seit Tagen strahlenden Sonnenschein. Doch ein Dunstschleier, bedingt durch Aerosole, trübt den Abendhimmel.
München erlebt seit Tagen strahlenden Sonnenschein. Doch ein Dunstschleier, bedingt durch Aerosole, trübt den Abendhimmel.

München im Dunst: Woher kommt der geheimnisvolle Schleier?

Strahlender Sonnenschein hat in den letzten Tagen über München geherrscht, und der Blick zum Himmel war wolkenlos. Abends legt sich jedoch ein Schleier über die Stadt, der die Sicht trübt und den Sonnenuntergang in sanfte Farben taucht. Christian Plaß-Dülmer vom Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg hat nun Klärung zu diesem Phänomen geliefert. [Süddeutsche] berichtet, dass eine Zunahme an organischen Aerosolen in der bodennahen Schicht festgestellt wurde, die für den Dunst verantwortlich sein könnte.

Aerosole, das sind winzige Partikel aus Gas und festem Material, sind oft schwer zu bestimmen. Ihre Herkunft bleibt bisweilen unklar. Die Gesamtmenge an Aerosolen in der Atmosphäre ist nicht auffällig hoch, doch in Bodennähe gibt es ein Ansteigen, das Beobachtungen zufolge im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen nach den jüngsten Regenfällen steht. Zudem könnten regionale Waldbrände aus Spanien, Frankreich und Kanada ihre Spuren hinterlassen haben. Dieser Dunst wurde bereits im vergangenen Juni durch Waldbrände in Kanada verursacht, die zu einem milchigen Schleier führten.

Ursachen und Einflüsse

Interessanterweise wurde Saharastaub als Ursache für den derzeit wahrnehmbaren Dunst ausgeschlossen. Die notwendigen optischen Eigenschaften und Luftströmungen stehen dem entgegen. Dennoch wurde kürzlich ein dominanter Anteil von Staub in der Luft festgestellt. Eine Hochdrucklage verstärkt diesen Effekt zusätzlich, da sie das Aerosol in unteren Luftschichten bündelt und bei hoher Luftfeuchtigkeit die Partikel aufquellen kann.

Experten schließen besorgniserregende Anstiege bei Kohlendioxid oder Stickoxiden zwar aus, jedoch gibt es einen moderaten Anstieg von Kohlendioxid in der Luft. [Nature] weist zudem darauf hin, dass Waldbrände im Euro-Mediterranen Raum einen zusätzlichen Einfluss auf die Feinstaubkonzentration haben können, was durch mehrere Studien bestätigt wird. Dazu zählen Untersuchungen von Majdi et al. und Sofiev et al., die den Einfluss von Waldbränden auf die Luftqualität näher beleuchten.

Langfristige Auswirkungen auf die Luftqualität

Die Maßnahmen zur Luftqualitätsüberwachung befinden sich aktuell im Fokus. So berichteten Kuenen et al. über die Entwicklung eines Emissionsinventars, das eine konsistente Datenlage für Luftqualitätsmodelle bereitstellen soll. Diese erhalten zudem Unterstützung durch moderne Techniken, wie das Aerosol-Massenspektrometer, das in verschiedenen Studien zum Einsatz kommt.

Wir dürfen gespannt sein, welche weiteren Entwicklungen sich an diesem Front machen. Die Anpassungen und neuen Technologien in der Luftqualitätsforschung könnten nicht nur von Bedeutung für städtische Gebiete sein, sondern auch für die Gesundheit der Bevölkerung in städtischen und ländlichen Räumen weltweit. In Anbetracht der sich verändernden Luftverhältnisse ist es unerlässlich, ein gutes Gespür für die Quellen und die Qualität der Luft zu haben, die wir atmen.