Oberhaching: Erster Rennrad-Blitzer soll Chaos auf Radwegen beenden!

Oberhaching plant einen Rennrad-Blitzer, um Sicherheit auf Radwegen zu erhöhen. Aggressives Verhalten von Radfahrern führt zu Unfällen.

Oberhaching plant einen Rennrad-Blitzer, um Sicherheit auf Radwegen zu erhöhen. Aggressives Verhalten von Radfahrern führt zu Unfällen.
Oberhaching plant einen Rennrad-Blitzer, um Sicherheit auf Radwegen zu erhöhen. Aggressives Verhalten von Radfahrern führt zu Unfällen.

Oberhaching: Erster Rennrad-Blitzer soll Chaos auf Radwegen beenden!

In Oberhaching, einer malerischen Gemeinde im Landkreis München, rührt sich derzeit einiges in der Radfahrerszene. Aufgrund der zunehmenden Probleme auf dem beliebten Radweg durch den Perlacher Forst wird nun das erste Blitzer-Projekt für Rennradfahrer in Deutschland ins Auge gefasst. Die Initiative kommt von Bürgermeister Stefan Schelle, der die brenzlige Situation vor Ort eindringlich schildert. „Das Verhalten vieler Rennradfahrer ist oft alles andere als rücksichtsvoll“, weiß er.

Speziell an den Wochenenden, wenn sich bis zu 5000 Radler an der Kugler Alm tummeln, kommt es häufig zu gefährlichen Situationen. Schockierende Vorfälle wie die Aggression gegen einen Rentner, der sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielt, oder ein schwer verletzter Rennradfahrer aufgrund von Verkehrsregelmissachtung zeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Allein in den ersten Wochen der Verkehrszählung wurden etwa 100.000 Radfahrer gezählt, und die Zahlen sprechen für sich: Rund 10% der Rennradfahrer benehmen sich rücksichtslos, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Sicherheitsmaßnahmen auf der Radstrecke

Der Radweg erfreut sich großer Beliebtheit unter Pendlern und Sportlern gleichermaßen. Um die Sicherheitslage zu verbessern, hat die Gemeinde bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter das Aufstellen von Schildern und die Verteilung von Müsliriegeln an die Radler. „Wir versuchen, präventiv zu arbeiten“, erklärt Schelle. Dennoch gibt es immer wieder Gewaltakte, wie das Auslegen von Nägeln und Reißzwecken, die dazu führen, dass die Polizei ermitteln muss.

Für die Grenzüberschreitungen der Rennradfahrer könnte bald eine technische Lösung bereitstehen: Der vorgeschlagene Blitzer könnte mit Lichtschrankenmessung arbeiten, doch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Fahrradblitzer sind noch unklar. Der Bürgermeister zeigt sich jedoch optimistisch: „Wir müssen die Sicherheit erhöhen, um schwere Unfälle zu vermeiden“, so sein Credo.

Radfahrfreundlichkeit und neue Regelungen

Die Gemeinde ist nicht nur als radfahrfreundlich zertifiziert, sondern hat auch neuartige Maßnahmen wie Bodenschwellen am Biergarten Kugler-Alm installiert, um die Geschwindigkeit der Radler zu reduzieren. Momentan befinden sich weitere Speedbreaker auf Lager, die jedoch noch auf Wirksamkeitsprüfungen warten müssen.

Bürgermeister Schelle bringt sogar die Idee ins Spiel, rücksichtslos handelnde Radfahrer mit Konsequenzen, wie der Beschlagnahmung ihrer Fahrräder, zur Ordnung zu rufen. „Wenn ein kleines Prozent der 100.000 Radler sich nicht an die Regeln hält, betrifft das viele und schädigt die Gemeinschaft“, warnt er und verweist auf Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen, die von 15 Euro für das Fahren ohne Klingel bis hin zu 30 Euro für das Befahren von Fußgängerzonen reichen.

Die Zusammenarbeit mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTC) könnte helfen, die Zulassung von Geschwindigkeitsmessgeräten für Radfahrer zu klären. Die Radfahrersituation in Oberhaching bleibt angespannt, doch Schelle zeigt sich zuversichtlich: „Wir werden alles daran setzen, die Sicherheit auf unseren Wegen zu gewährleisten.“ Während das Projekt Rennrad-Blitzer seinen Weg ins Leben findet, bleibt abzuwarten, wie die Radler-Gemeinde auf diese Maßnahmen reagieren wird. Eines ist sicher: In Oberhaching liegt einiges an.