Sterbliche Überreste tschechoslowakischer Soldaten kehren nach Hause zurück

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Am 23. August 2025 werden die sterblichen Überreste tschechoslowakischer Soldaten aus München nach Tschechien überführt.

Am 23. August 2025 werden die sterblichen Überreste tschechoslowakischer Soldaten aus München nach Tschechien überführt.
Am 23. August 2025 werden die sterblichen Überreste tschechoslowakischer Soldaten aus München nach Tschechien überführt.

Sterbliche Überreste tschechoslowakischer Soldaten kehren nach Hause zurück

Am kommenden 23. August werden die sterblichen Überreste des tschechischen Fallschirmjägers Vladislav Soukup sowie anderer gefallener Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg von München nach Tschechien überführt. Diese Rückführung ist das Ergebnis jahrelanger Verhandlungen zwischen dem Verteidigungsministerium in Prag und der bayerischen Seite. Präsident Petr Pavel hat bereits seinen Wunsch geäußert, die Soldaten in einer würdigen Umgebung zu beisetzen.

Vladislav Soukup, geboren am 8. Februar 1913 in Obořiště, Bezirk Příbram, trat 1939 der tschechoslowakischen Exilarmee bei, nachdem er seine Heimat aufgrund der nationalsozialistischen Besatzung verlassen hatte. Er absolvierte verschiedenste militärische Ausbildungen und nahm an bedeutenden Widerstandsaktionen während des Krieges teil. Bei einem gefallenen britischen Militärflugzeug der Operation Iridium, das am 14. März 1943 von der deutschen Luftwaffe über München abgeschossen wurde, fand er tragischerweise sein Ende. Alle 13 Besatzungsmitglieder starben. Soukup und seine Kameraden wurden im Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt, wo seit 1960 eine Gedenkstätte für „Displaced Persons“ existiert.

Die Rückkehr der Gefallenen

Die offizielle Rückführung der Leichname, die sowohl die Überreste von Soukup als auch von weiteren Soldaten umfasst, wird im Herbst mit einem feierlichen Akt auf dem Prager Vítkov-Hügel gefeiert. Diese Rückkehr hat für viele Tschechen nicht nur eine historische, sondern auch eine emotionale Bedeutung, da sie den Respekt gegenüber den gefallenen Soldaten und deren Familien verdeutlicht.

Im Kontext der Operationen, an denen Soukup und viele seiner Kameraden beteiligt waren, ist die tschechoslowakische Exilarmee von zentraler Bedeutung. Nach der Besetzung des Protektorats Böhmen und Mähren verließen zahlreiche tschechoslowakische Soldaten ihre Heimat. Viele von ihnen wurden in verschiedenen Ländern wie Polen, Frankreich und schließlich Großbritannien mobilisiert, wo sie unter dem Kommando der Exilregierung dienten. Die Soldaten, zu denen Soukup gehörte, hatten sich dem britischen Widerstand im Kampf gegen die Nazis angeschlossen und nahmen an gewichtigen Aktionen teil, darunter die berühmte Operation Anthropoid.

Darüber hinaus sind die Überreste von insgesamt 1129 Menschen aus verschiedenen Nationen auf dem Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt. Sechs von ihnen sind tschechoslowakische Fallschirmjäger, die, wie Soukup, ihr Leben für die Freiheit ihres Landes riskierten.

Die kommenden Tage markieren also nicht nur eine Rückkehr, sondern einen Akt des Erinnerns und der Wertschätzung für all jene, die im Kampf gegen die Unterdrückung gefallene sind. Die Bemühungen des tschechischen Präsidenten und der Behörden zeigen, dass die Erinnerungen an den Mut und das Opfer dieser Soldaten nach all den Jahren noch immer hoch im Kurs stehen und zu einem wichtigen Teil der nationalen Identität gehören.