Aptiv-Werk in Nürnberg schließt: Was bedeutet das für 400 Jobs?
Aptiv schließt sein Nürnberger Werk und verlagert die Produktion nach Neumarkt in der Oberpfalz. Michigannutzung und Umstellung auf Elektromobilität stehen im Fokus.

Aptiv-Werk in Nürnberg schließt: Was bedeutet das für 400 Jobs?
Das Ende einer Ära: Aptiv schließt sein Autozulieferer-Werk in Nürnberg nach über 60 Jahren. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie zur Optimierung der Produktionskapazitäten und zielt darauf ab, die Fokussierung auf die Elektromobilität voranzutreiben. Wie it-boltwise.de berichtet, wird die Produktion nach Neumarkt in der Oberpfalz verlagert. Dort ist nicht nur die Technologisierung im Gange, sondern auch der Standort wird ausgebaut.
Von dieser Schließung sind fast 400 Mitarbeitende betroffen. Diese können in der Regel an das Werk in Neumarkt wechseln, was die Unsicherheit bezüglich ihrer zukünftigen beruflichen Perspektiven etwas mildert. Trotzdem bleibt abzuwarten, wie viele tatsächlich dieses Angebot annehmen werden. Im November vergangenen Jahres wurde die Schließung offiziell bekannt gegeben, und bereits im Jahr 2021 gab es erste Verlegungen von Bestandsanlagen in die Oberpfalz, wie nordbayern.de anmerkt.
Herausforderungen für die Automobilindustrie
Selbstverständlich hat die Automobilindustrie mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Die Umstellung auf Elektromobilität, sinkende Nachfrage und steigende Produktionskosten sind hier nur einige der Faktoren. Eine Studie des Fraunhofer IAO zu den zukünftigen Beschäftigungs- und Qualifikationsbedarfen bei Volkswagen bis 2030 zeigt, dass der Arbeitsplatzabbau in der Fahrzeugfertigung geringer ausfallen könnte als zunächst befürchtet, während die Komponentenfertigung уже stärker betroffen ist. Die digitale Transformation führt zwar zu einem höheren Initialaufwand, könnte jedoch mittelfristig sogar zu einem Jobzuwachs führen, da die Umsetzung komplex ist. So erhöhen sich die Chancen, dass neue Geschäftsfelder und Partnerschaften entstehen, um die Beschäftigungseffekte abzufedern, wie auch in dieser Studie betont wird.
Aptiv, ehemals Delphi, produziert Steckverbindungen und Komponenten für namhafte Kunden wie BMW und Audi. Mit weltweit 131 Produktionsstätten hat das Unternehmen sich einen soliden Ruf in der Branche erarbeitet. Doch auch für Aptiv ist der Wandel unausweichlich. Die Automobilindustrie steht vor einer großen Transformationsaufgabe, und die Zukunft hängt stark von der Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Marktanforderungen ab, wie fraunhofer.de in der Studie zusammenfasst.
Die Schließung des Nürnberger Werks könnte somit nicht nur für die Betroffenen eine Zäsur darstellen, sondern ist auch ein Zeichen für die strukturellen Veränderungen innerhalb einer Branche, die sich rasant wandelt. Die Versteigerung der Maschinen und Anlagen ist bereits im Gange, und auch die Immobilie des Werks steht zum Verkauf. Jones Lang LaSalle (JLL) sucht im Auftrag des Eigentümers nach einem Käufer für das Areal, das in den 1970er-Jahren errichtet und bis in die 1990er-Jahre erweitert wurde. Die Herausforderungen, die sich hier auftun, sind vielschichtig, aber es gibt auch Lichtblicke in der Form von neuen Chancen.