Aiwanger sichert Bürgerwindpark im Steigerwald: Jetzt wird's grün!

Aiwanger sichert Bürgerwindpark im Steigerwald: Jetzt wird's grün!

Neustadt an der Aisch, Deutschland - Im Steigerwald entsteht bis 2028 einer der größten Bürgerwindparks Bayerns. Hier werden insgesamt 19 Windräder errichtet, die einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung der Region leisten sollen. Energieminister Hubert Aiwanger und die Regierung von Mittelfranken haben dafür eine Lösung gefunden, um den Anschluss an das regionale Stromverteilnetz der N-ERGIE zu sichern. Laut Wiesentbote wird der Betreiber jedoch auf das Einspeiserecht gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verzichten, weil vor Ort nicht genügend Netzkapazitäten vorhanden sind.

Die N-ERGIE hat sich bereit erklärt, eine flexible Netzanschlussvereinbarung (FCA) zu akzeptieren. Dies bedeutet, dass die Einspeisung des Windstroms zeitweise begrenzt wird, jedoch sind diese Restriktionen auf einen Zeitraum bis Ende 2031 befristet. Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum hebt hervor, dass eine verbindliche Netzanschlusszusage für den Windpark besteht. Unter normalen Umständen haben Betreiber von Wind- oder Solaranlagen laut § 8 EEG Anspruch auf einen zeitnahen Netzanschluss, sofern ausreichend Netzkapazitäten vorhanden sind.

Wirtschaftsminister Aiwangers Pläne für Bürgerbeteiligung

Die Planung des Windparks ist Teil von Aiwangers weitergehenden Ambitionen, die Akzeptanz erneuerbarer Energien in Bayern zu erhöhen. Mit einem neuen Gesetzentwurf will der bayerische Wirtschaftsminister erreichen, dass Gemeinden und Bürger endlich finanziell von neuen Windprojekten und Solarparks profitieren. Dies berichtet unter anderem BR.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Gemeinden und Bürger an den Erträgen von Wind- und Solaranlagen beteiligt werden, konkret sind 0,3 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Strom vorgesehen. Während dieser Ansatz grundsätzlich positiv bewertet wird, äußern Experten im Wirtschaftsausschuss des Landtags Bedenken. Die momentane Form des Entwurfs sei „kontraproduktiv”, kritisiert unter anderen Florian Gleich vom Bayerischen Städtetag, der eine umfassende Neuregelung fordert. Auch Vertreter der CSU haben sich von dem Gesetzentwurf distanziert und bemängeln, dass der Entwurf in der aktuellen Form „nicht zustimmungsfähig“ sei.

Beteiligungsmodelle und Ausblick

Vorgesehen ist, dass alle Gemeinden innerhalb eines 2,5-Kilometer-Radius um die Windanlagen sowie deren Einwohner an der finanziellen Beteiligung partizipieren. Für Photovoltaikanlagen gilt Entsprechendes. Bei den neuen Regelungen sind Ausnahmen vorgesehen, insbesondere für spezielle Photovoltaikanlagen wie Agri-PV. Aus den angesprochenen Mitteln sollen Maßnahmen zur Stärkung der Akzeptanz in der Bevölkerung finanziert werden.

Die vorliegenden Pläne zeigen, dass der Windpark Steigerwald nicht nur eine größere Versorgungssicherheit bieten soll, sondern gleichzeitig auch ein Schritt in die Richtung ist, nachhaltige Energien in der Region populär zu machen. Auch wenn der Gesetzentwurf noch angepasst werden muss, hoffen viele, dass nach der Sommerpause ein „beratungsreifes Gesetz“ präsentiert werden kann, das die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Akzeptanz der Bürger findet.

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OrtNeustadt an der Aisch, Deutschland
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