Nürnberg ehrt Versöhnungsinitiative mit Menschenrechtspreis 2025!
Nürnberg verleiht 2025 den Menschenrechtspreis an die Versöhnungsinitiative "Parents Circle – Families Forum" für ihren Dialog im Nahen Osten.

Nürnberg ehrt Versöhnungsinitiative mit Menschenrechtspreis 2025!
Am 21. September 2025 hat die Stadt Nürnberg die Initiative „Parents Circle – Families Forum“ (PCFF) mit ihrem Menschenrechtspreis ausgezeichnet. Vorsitzender der Jury, Oberbürgermeister Marcus König, lobte den unermüdlichen Einsatz der Initiative für Versöhnung im Nahen Osten, die seit 1995 besteht. Robi Damelin, eine Israeli, und Bassam Aramin, ein Palästinenser, nahmen den mit 25.000 Euro dotierten Preis entgegen. Die Verleihung fand traditionell im Opernhaus statt und markiert die 16. Vergabe des renommierten Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird.
PCFF bringt Familien zusammen, die durch den Nahostkonflikt Angehörige verloren haben. Die Initiative ist mehr als nur ein Gremium; sie bietet Bildungsprogramme und Aktivitäten zur Trauerbewältigung an, die den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern fördern. Über 250.000 Menschen haben in den letzten zwei Jahrzehnten an den Dialogtreffen der PCFF teilgenommen. Trotz der angespannten Lage, die seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 herrscht, bleibt PCFF aktiv und nutzt online Formate, um den Austausch und die Versöhnung voranzutreiben.
Engagement für den Dialog
Die Jury würdigt besonders die Haltung der PCFF, Kommunikationskanäle offen zu halten, auch in schwierigen Zeiten. Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist das jährliche Sommercamp für israelische und palästinensische Jugendliche, das im August 2024 in Zypern stattfand. Bei der jährlichen Gedenkzeremonie, an der Israelis und Palästinenser gemeinsam trauern, spiegelt sich die missionarische Vision der Initiative wider: Empathie und Dialog als Schlüssel zur Überwindung von Feindseligkeit.
Robi Damelin und Bassam Aramin, die die aktuelle Auszeichnung entgegennahmen, sind nicht nur Gesichter der Initiative, sondern vielmehr Symbole des notwendigen Dialogs zwischen Menschen, die durch Leid und Verlust verbunden sind. AlDajani, ein angesehener Versöhnungsforscher, betont, dass Frieden kein einmaliges Abkommen ist, sondern ein andauernder Prozess. Sein Ansatz fordert die Menschen auf, aktiv für den Frieden zu arbeiten, anstatt einfach auf politische Lösungen zu hoffen.
Ein Blick in die Zukunft
In Anbetracht der aktuellen Konfliktsituation betont AlDajani, dass sowohl Israelis als auch Palästinenser Herausforderungen annehmen müssen, um kreative Lösungen zu finden. Kritisch merkt er an, dass trotz zahlreicher unterzeichneter Abkommen oft die nötige Eigenverantwortung für den Frieden fehlt. Seinen Lehrveranstaltungen an der Universität Jena zufolge ist der Dialog ein zentrales Element für eine gelingende Versöhnung.
Der Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Signal an alle, dass Lösungen für den Nahostkonflikt in der Kommunikation und dem Verständnis ineinander liegender Kulturen verwurzelt sind. So bleibt die Hoffnung, dass durch das Engagement der PCFF und anderer Initiativen neue Wege in Richtung Frieden beschritten werden können.