Tiergarten Nürnberg: Morddrohungen nach Pavian-Tötung entfesselt!
Debatte über Tötung von Pavianen im Tiergarten Nürnberg eskaliert, begleitet von Protesten und Morddrohungen gegen Zoo-Mitarbeiter.

Tiergarten Nürnberg: Morddrohungen nach Pavian-Tötung entfesselt!
Im Nürnberger Tiergarten brodelt es gewaltig! Vor etwas mehr als zwei Wochen sorgte die Tötung von zwölf Guinea-Pavianen für hitzige Debatten und weitreichende Proteste. Besucher filmten die schockierenden Szenen, in denen die verstorbenen Tiere an Löwen verfüttert wurden, und verbreiteten diese Videos, die in sozialen Medien für Empörung sorgten. Die Wogen der Diskussion sind nach wie vor hoch, da die Tiergartenleitung auf einen akuten Platzmangel hinweist, welcher zur Entscheidung führte.
Der Zoo-Direktor Dag Encke sieht sich nun mit einer schweren Belastung konfrontiert. Er erhielt zahlreiche Morddrohungen per Brief und E-Mail. Die Anfeindungen richten sich nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen den stellvertretenden Direktor Jörg Beckmann sowie andere Mitarbeiter des Tiergartens. Der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V. äußerte sich öffentlich zu den Vorfällen und kritisierte die Eskalation als „grenzüberschreitend“. Erfer erhielt Rückendeckung von seinem Vorstand, der die Solidarität mit der Tiergartenleitung und den Mitarbeitenden betont.
Öffentliche Meinungen und Tierschutz
Die Debatte über die Tötung gesunder Tiere wirft auch größere ethische Fragen auf, die von vielen Seiten beleuchtet werden. In einer Umfrage von Peta hielten 69% der 2.008 Befragten die Tötung für falsch, während lediglich 15% dafür stimmten. Der Verein der Tiergartenfreunde verurteilt jedoch die öffentlichen Diffamierungen und Morddrohungen und wünscht sich einen offenen Diskurs, in dem auch unterschiedliche Meinungen respektiert werden. Der Vorstand sieht die Notwendigkeit, dass die Öffentlichkeit transparente Informationen über die Situation erhält, und hebt hervor, dass die Tiergartenleitung seit Jahren offen über die Herausforderungen informiere.
Inwieweit ist es moralisch vertretbar, Tiere in Zoos zu halten? Diese Frage stellt sich nicht nur im Kontext des Nürnberger Tiergartens. Die Bedingungen in Zoos und Aquarien – den beliebten Freizeitorten – geraten immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Experten wie die Bundeszentrale für politische Bildung fordern, die ethischen Aspekte sorgfältig zu hinterfragen. Die Tötung „überzähliger“ Tiere aufgrund von Platzmangel oder Zuchtprogrammen verstärkt die Kontroversen um die moralische Rechtfertigung von Zoos und deren Haltung of Tiere.
Die Verantwortung der Zoos
Die Rolle eines Zoos übersteigt das reine Vergnügen der Besucher. Es geht darum, mit den Tieren verantwortungsvoll umzugehen und deren Bedürfnisse zu verstehen. Das Vier-Säulen-Konzept umfasst Erholung, Bildung, Forschung und Artenschutz, wobei die Frage aufkommt, ob viele Zoos diesen Ansprüchen auch tatsächlich gerecht werden.
Während einige Stimmen die aussterbenden Arten in Gefangenschaft als wichtig erachten, sehen viele Tierschützer die Tötung gesunder Tiere als durchweg problematisch an. Die ethischen Bedenken gegenüber der Gefangenhaltung bleiben bestehen, und ein Umdenken in der Zoopolitik scheint gefordert zu sein. Die Auswahl an Alternativen zu herkömmlichen Zoos wird immer interessanter, besonders wenn es um die artgerechte Haltung der Tiere geht.
Die Diskussion um die Tötung der Guinea-Pavianen im Nürnberger Zoo zeigt deutlich, wie stark die Emotionen angesichts solcher Entscheidungen ausgeprägt sind und wie wichtig ein respektvoller und offener Dialog in der Tierschutzdebatte ist. Sowohl die Tiergartenfreunde als auch Tierschutzorganisationen müssen nun einen Weg finden, um in dieser emotional aufgeladenen Situation einen sinnvollen Austausch zu gewährleisten.