Erzbischof Goh: Tradition trifft Wandel – Eucharistie neu erleben!

Erzbischof Goh: Tradition trifft Wandel – Eucharistie neu erleben!
In der lebhaften Debatte um die katholische Liturgie zeigt sich der Erzbischof von Singapur, Goh, als Vorkämpfer für Offenheit und Fortschritt. In einem jüngsten Appell fordert er traditionalistische Katholiken auf, die Entwicklung der Eucharistiefeier über die letzten 2000 Jahre zu berücksichtigen. „Treue zur Vergangenheit bedeutet auch Veränderung“, so Goh, der betont, dass es nicht nur auf den Ritus oder die Form der Feier ankommt, sondern vielmehr auf die persönliche Gottesbegegnung.
Besonders bei den traditionalistischen Katholiken könnte man meinen, sie liefen Gefahr, die grundlegenden Elemente der Eucharistiefeier zu übersehen, so Goh. Eine Anpassung in der Art der Feier, ohne die essenziellen Bestandteile zu verändern, ist für die Kirche unabdingbar, um auch in der modernen Welt relevant zu bleiben. Laut domradio.de ist dies entscheidend, wenn man die Zeichen der Zeit erkennen möchte.
Traditionen und Entwicklungen
Die tridentinische Messe, auch als traditioneller lateinischer Ritus bekannt, hat tiefere Wurzeln, die bis zur apostolischen Tradition zurückreichen. Diese Form der Messe wurde im 16. Jahrhundert unter Papst Pius V. nach dem Konzil von Trient kodifiziert. Während sie von vielen als eine wichtige Brücke zum Heiligen angesehen wird, führte das Zweite Vatikanische Konzil von 1962 bis 1965 zur Einführung einer erneuerten Liturgie, die meist in der Volkssprache gefeiert wird, jedoch Latein weiterhin erlaubt bleibt, wie auf catholicus.eu ausführlich beschrieben wird.
In den letzten Jahren erlebte die tridentinische Messe, die damals als außerordentliche Form weit verbreitet war, eine bemerkenswerte Wiederbelebung – besonders unter jungen Gläubigen. Viele Katholiken empfinden diese Messe als Quelle der spirituellen Bereicherung. Die liturgische Schönheit, unterstrichen durch gregorianischen Choral und sorgfältige Gesten, hebt die Gottesdienstform von den moderneren, gemeinschaftsorientierten Feiern ab. Sie schafft einen eindrucksvollen Sinn für Geheimnis und Ehrfurcht.
Die heilige Messe und ihre Bedeutung
Die heilige Messe ist der zentrale eucharistische Gottesdienst in der römisch-katholischen Kirche. Sie wird im Wesentlichen in zwei Hauptteile unterteilt: die „Liturgie des Wortes“ und die „eucharistische Liturgie“. Abgerundet wird die Feier von Eröffnungs- und Abschlussriten. Ursprünglich kam das Wort „Messe“ von der lateinischen Entlassungsformel „Ite, missa est!“, was so viel heißt wie „Geht hin, sie ist gesendet“, beschreibt Wikipedia.
Eine Vielfalt an Formen prägt das katholische Leben und die Gottesdienste, die von verschiedenen Diensten wie dem Bischof, Priester und Diakon geleitet werden. Auch die individuelle Feier der Messe – unabhängig von einer Gemeinde – ist möglich, was die Flexibilität der römischen Liturgie betont. Zudem ist die Teilnahme an der sonntäglichen heiligen Messe für Katholiken verbindlich und stellt einen Kernbestandteil der Glaubenspraxis dar.
Die Diskussion um die Anpassung der Messe und die Balance zwischen Tradition und Moderne bleibt weiterhin im Raum stehen. Letztlich erweist sich die Eucharistiefeier als ein lebendiges Element der katholischen Gemeinschaft, das mit der Zeit gehen sollte, ohne dabei seine Wurzeln zu verlieren.