Mysteriöse Bärensichtung bei Rosenheim: Wahrheit oder Täuschung?

Mysteriöse Bärensichtung bei Rosenheim: Wahrheit oder Täuschung?

Rosenheim, Deutschland - In der vergangenen Woche wurden die Anwohner im Raum Rosenheim von einer möglichen Bärensichtung überrascht. Am Samstag, den 5. Juli, beobachteten drei Wasserburger auf der Straße zwischen Prutting und Söchtenau gegen 23:45 Uhr eine große Gestalt, die zunächst für ein Reh oder einen Hasen gehalten wurde. Der Fahrer Thomas V. war jedoch schnell überzeugt, dass er es mit einem Bären zu tun hatte. Eine Mitfahrerin bestätigte seine Einschätzung und beschrieb das Tier als mittelbraun mit einem kurzen, schwanzartigen Stummel. Der Bär soll etwa einen Meter hoch und mindestens 1,50 Meter breit gewesen sein, berichtet der Merkur.

Die Lokalitäten reagieren unterschiedlich auf diese Sichtung. Ein örtlicher Jäger äußerte seine Zweifel und stellte fest, dass es an den vermuteten Spuren oder Wildkameraaufnahmen mangele. Er vermutete, die Wasserburger könnten vielleicht einen großen Schäferhund gesehen haben. Zudem berichtet eine Reittrainerin, dass ihre Pferde in den Tagen vor der Sichtung ganz ruhig blieben, was gegen die Anwesenheit eines Raubtieres sprechen könnte. Die Jägervereinigung Rosenheim und ein Sprecher des Landes Tirol bestätigten außerdem, dass es derzeit keine verlässlichen Hinweise auf Bären in der Region gibt. Der letzte gesicherte Nachweis eines Bären in Bayern stammt aus dem Jahr 2023 im Oberallgäu.

Die Ausgangslage für Bären in Bayern

Seit dem Bekanntwerden des Problembären Bruno gab es lange Zeit kaum Sichtungen in Bayern. In den letzten Monaten jedoch wurden vermehrt Bären in Oberbayern und im Allgäu gesichtet, wobei unklar bleibt, ob es sich um ein oder mehrere Tiere handelt. Uwe Friedel, ein Artenschutzexperte beim Bund Naturschutz in Bayern, glaubt, dass es sich um wandernde männliche Bären handelt, die auf der Suche nach Weibchen weit umherstreifen. Diese Bären sind bekannt dafür, mehrere Monate oder sogar Jahre unterwegs zu sein, wie die Augsburger Allgemeine informiert.

In den letzten Monaten wurden einige Sichtungen und Nachweise dokumentiert, unter anderem durch Wildkameras. So wurde am 22. Mai ein Bär im Hintersteiner Tal fotografiert, während ein anderer am 15. Mai im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Bayern gesichtet wurde. Ein weiteres Exemplar wurde am 8. Mai im westlichen Landkreis Berchtesgadener Land aufgenommen. Um das Risiko für Nutztierhalter zu minimieren, empfiehlt das Bayerische Landesamt für Umwelt Herdenschutzmaßnahmen.

Was bringt die Zukunft?

Obgleich Bayern eine Bärenpopulation im Trentino hat, die sich etwa 120 Kilometer entfernt befindet, ist eine dauerhafte Ansiedlung in Bayern aktuell nicht zu erwarten. Halbwüchsige Bärenmännchen wandern oft auf der Suche nach einem eigenen Territorium und könnten gelegentlich grazile Ausflüge in bayerisches Gebiet unternehmen. Die Behörde appelliert an die Touristen und Naturliebhaber, während ihres Aufenthalts in der Natur darauf zu achten, keine Essensreste oder Müll zu hinterlassen, um die Tiere nicht unnötig anzulocken. Für die Sicherheit aller und zum Schutz der Wildtiere gelten klare Verhaltensregeln und ein Managementplan, so das Landesamt für Umwelt in einer Mitteilung, auf die LFU verweist.

Insgesamt bleibt die Bärensichtung in Rosenheim ein spannendes Thema, das sowohl Besorgnis als auch Neugierde weckt. Während einige skeptisch bleiben, hoffen andere auf die Rückkehr dieser faszinierenden Tiere in die bayerische Natur.

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OrtRosenheim, Deutschland
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