EU-Kommissarin Albuquerque: Spar- und Investitionsunion im Fokus!

EU-Kommissarin Albuquerque: Spar- und Investitionsunion im Fokus!
Am Mittwoch hat sich die EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque mit Luxemburgs Finanzminister Gilles Roth getroffen, um über die Spar- und Investitionsunion (SIU) zu diskutieren. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die finanziellen Mittel von EU-Bürgern besser in die europäische Wirtschaft zu lenken. Dabei betonen viele, wie wichtig es ist, den Ersparnissen der Bürger, die im Durchschnitt 15 Prozent ihres monatlichen Einkommens nicht ausgeben, mehr zukunftsfähige Anlagemöglichkeiten zu bieten. Laut Tageblatt ist es nicht ideal, wenn diese Ersparnisse bloß auf Sparkonten mit niedrigen Zinsen versauern.
Ein einheitliches Regelwerk für grenzüberschreitende Investitionen steht ebenfalls auf der Agenda. Roth hat sich für eine Annäherung ohne bürokratischen Aufwand ausgesprochen, um ein attraktives Umfeld für globale Wettbewerber zu schaffen. Interessant ist, dass unklar bleibt, wie die Aufsicht im Finanzbereich strukturiert werden soll. Während Albuquerque einen Mentalitätswechsel in der EU einfordert, um den Binnenmarkt zu stärken, ist Roth der Meinung, dass zu viel Bürokratie die Wettbewerbsfähigkeit der EU gefährden könnte.
Ein Blick auf die Zahlen
Die Entwicklung und Stärkung der Spar- und Investitionsunion wird auch als notwendig erachtet, um der EU zu helfen, den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Eine Schätzung aus dem Draghi-Bericht legt nahe, dass die Investitionen bis 2030 auf bis zu 800 Milliarden Euro pro Jahr steigen könnten, besonders aufgrund des steigenden Verteidigungsbedarfs. Der Fokus liegt dabei auf kleinen und mittleren Unternehmen sowie innovativen Firmen, die nicht ausschließlich auf Bankfinanzierungen angewiesen sein sollten. Dies geht auch aus den Informationen der europäischen Kommission hervor.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die bereits erwähnte Notwendigkeit, ein integriertes Bankensystem und Kapitalmärkte in der EU zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen langfristig das Ungleichgewicht zwischen Sparvermögen und Investitionsbedarf abbauen. Derweil plant die EU-Kommission bis Jahresende, einen konkreten Vorschlag zur SIU zu unterbreiten, was unter anderem auch ein europäisches Einlagensicherungssystem beinhalten könnte.
Stärkung des Kapitalmarktes
Eine bedeutende Unterstützung kommt auch von einem Positionspapier des Deutschen Aktieninstituts, das die Stärkung des Kapitalmarkts in Europa befürwortet. Es wird gefordert, jährlich 2 Prozent der Bruttolöhne in den Aufbau eines Kapitalstocks für die gesetzliche Rente zu investieren. Gleichzeitig sollen die Vorschläge zur Reform des Paneuropäischen Privaten Pensionsproduktes, inklusive eines europäischen Labels für Anlagesparkonten, die Bürger ermutigen, in Kapitalmarktinstrumente zu investieren. Die Bereitschaft zur Vereinfachung der Regulierung sowie zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit ist ebenfalls Teil der lang ersehnten Debatten über eine nachhaltige Wirtschaft in Europa, wie von DAI betont.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Spar- und Investitionsunion einen essenziellen Schritt in Richtung eines stärker integrierten und wettbewerbsfähigen Finanzmarktes in der EU darstellt. Die nächsten Schritte und Vorschläge der Kommission werden mit Spannung erwartet, denn sie könnten dem europäischen Binnenmarkt eine neue Dynamik verleihen.