Betrunkener Dieb mit 1,84 Promille: Polizei schnappt ihn beim Fluchtversuch!
Ein stark alkoholisiertes Diebstahlsdelikt in Schwandorf führte zu einem Polizeieinsatz, als ein Mann unbezahlte Waren entnehmen wollte.

Betrunkener Dieb mit 1,84 Promille: Polizei schnappt ihn beim Fluchtversuch!
In Schwandorf kam es am Donnerstagnachmittag zu einem skurrilen Vorfall, der mit einem Polizeieinsatz endete. Ein 51-jähriger Mann, stark alkoholisiert mit 1,84 Promille, versuchte aus einem Verbrauchermarkt in der Wackersdorfer Straße unbezahlte Ware zu entführen. Während seine ältere Schwester an der Scan&Go-Kasse bezahlte, nutzte der Mann die Gelegenheit, um durch die geöffnete Schranke zu schlüpfen und dem Geschäft ohne zu zahlen den Rücken zu kehren. Der mutmaßliche Dieb blieb jedoch nicht unbemerkt: Ein Verkäufer sprach ihn daraufhin an, woraufhin der Mann ihm zehn Euro in die Brusttasche steckte und die Flucht ergriff. Jetzt wird von der Polizei geklärt, ob dieser Betrag zur Schadensregulierung ausreicht, oder ob der Mann sich mit seiner Handlung ein weiteres Ärgernis eingehandelt hat, wie Mittelbayerische berichtete.
Solche Vorfälle sind nicht isoliert, in ganz Deutschland ist ein deutlicher Anstieg von Ladendiebstählen zu verzeichnen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2023 zeigt, dass die Zahlen um über 23 Prozent auf über 426.000 Fälle angestiegen sind, die höchste Zahl seit 2006. Dies ergibt sich aus dem massiven Anstieg, der nach der Corona-Pandemie beobachtet wurde, und stellt die Einzelhändler vor große Herausforderungen. Inflation, sinkende Kaufkraft und ein Anstieg an professionellen Diebesbanden tragen zu diesem Problem bei, wie auch der Handelsverband Deutschland (HDE) anmerkt. Diese Delikte gehen oft unbemerkt vonstatten; schätzungsweise 90 Prozent der Diebstähle werden nicht der Polizei gemeldet, wie die Evaluierung von einzelhandel.de zeigt.
Gründe für den Anstieg und Auswirkungen auf den Einzelhandel
Die Einzelhandelsbranche hat 2023 geschätzte 1,55 Milliarden Euro in die Prävention von Diebstählen investiert, doch der Schaden bleibt enorm. Im vergangenen Jahr betrug der Inventurverlust im Einzelhandel 4,8 Milliarden Euro. Auf jeden Verkaufstag entfallen allein 100.000 unentdeckte Ladendiebstähle, die einen durchschnittlichen Warenwert von 117 Euro haben. Alkoholische Getränke, hochwertige Markenbekleidung sowie Kosmetika zählen zu den beliebtesten Diebstahlobjekten, während auch neue Warengruppen wie Fleisch und Molkereiprodukte betroffen sind. Weiterhin ist der Diebstahl an Selbstbedienungskassen im Schnitt um 20 bis 30 Prozent höher als an normalen Kassen, wovon auch Deutschlandfunk berichtet.
Für viele Einzelhändler wird das zu einem ernsthaften finanziellen Problem. Verluste durch Diebstahl drücken nicht nur die Profitmargen, sondern wirken sich auch auf die Preise aus, die letztlich die Kunden tragen müssen. Die nötigen Investitionen in Sicherheitstechnik, angefangen bei Überwachungskameras bis hin zu Sicherheitsetiketten, kommen auf die Rechnung der Verbraucher zurück. Immer mehr Händler fordern daher eine konsequentere Strafverfolgung von Ladendieben, um die Sicherheit im Geschäft zu erhöhen und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.