Maschinenbau-Krise: Hüller Hille in Mosbach meldet Insolvenz an!
Maschinenbauer Hüller Hille im Rhein-Neckar-Kreis meldet Insolvenz an; 170 Mitarbeiter betroffen, Insolvenzverwalter optimistisch.

Maschinenbau-Krise: Hüller Hille in Mosbach meldet Insolvenz an!
Im Maschinenbau gibt es nach wie vor besorgniserregende Entwicklungen. Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Insolvenz des Maschinenbauers Hüller Hille aus Mosbach. Am 27. August 2025 wurde beim Amtsgericht Mosbach der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, was bereits einige Schatten über die Zukunft des Unternehmens wirft.
Die Situation bei Hüller Hille hat sich in den letzten Monaten zunehmend verschärft. Bereits im Januar klagten Mitarbeiter aufgrund offener Gehaltsansprüche. Diese summieren sich mittlerweile auf bis zu fünf Monatsgehälter, wovon nur drei Monate rückwirkend durch Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit abgedeckt sind. Die gesamte Belegschaft ist betroffen: In der besten Zeit beschäftigte Hüller Hille noch rund 170 Mitarbeiter, doch aktuell sind nur noch 17 Mitarbeiter aktiv, um die Produktion vorzubereiten. Insgesamt sollen 31 Angestellte zurückgeholt werden, wenn die Produktion in einem verkleinerten Umfang wieder aufgenommen wird.
Optimismus trotz schwieriger Lage
Olaf Spiekermann, der vorläufige Insolvenzverwalter aus Mannheim, gibt sich optimistisch und hat bereits einen Verkaufsprozess eingeleitet. Es hat sich eine Reihe von Interessenten für das Unternehmen eingefunden. In einer Belegschaftsversammlung wurden die Mitarbeiter am 27. August über das weitere Vorgehen informiert. Zudem wurde eine nächste Informationsveranstaltung für den 3. September angesetzt.
Zur Unterstützung der Mitarbeiter wurden gemeinsam mit der DGB Rechtsschutz GmbH verschiedene Vorlagen erstellt, um beim Antrag auf entgangene Entgeltzahlungen Hilfe zu leisten. Diese Vorlagen beinhalten alles von Merkblättern über Beispiele für Forderungsanmeldungen bis hin zu Berechnungen von Verzugszinsen, die individuell ausgefüllt werden müssen.
Branche steht unter Druck
Doch nicht nur Hüller Hille ist betroffen. Laut einer aktuellen Analyse von Falkensteg wird ein Anstieg der Insolvenzen im Maschinen- und Anlagenbau im Jahr 2025 erwartet. Besonders die Metallwarenbranche zeigt alarmierende Trends: Hier stieg die Insolvenzzahl von acht auf zehn. Im ersten Quartal 2025 gab es im Maschinenbau insgesamt fünf Insolvenzen.
Die Prognosen sind alles andere als rosig. Der Auto-Sektor, der als Hauptursache für die Insolvenzen identifiziert wurde, sorgt weiterhin für Unsicherheiten. Ein Rückgang der Maschinenbauproduktion um 0,6% wird erwartet, und auch die allgemeine Weltwirtschaft zeigt nur begrenztes Wachstum. Sebastian Wilde von Falkensteg beschreibt die Lage als „trügerische Ruhe vor dem nächsten Sturm“ und warnt davor, dass die Bankenkommunikation ab dem zweiten Quartal 2025 deutlich schwieriger werden könnte.
Die Entwicklungen rund um Hüller Hille und die aktuellen Trends im Maschinenbau zeigen, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht. Alle Beteiligten sind nun gefordert, geeignete Lösungen zu finden, um die Wirtschaft und die Beschäftigten bestmöglich durch diese schwierige Situation zu manövrieren.