Massiver Stellenabbau bei ZF: Drohen 14.000 Kündigungen in Deutschland?
ZF Friedrichshafen plant bis 2028 den Abbau von bis zu 14.000 Stellen in Schweinfurt. Die Vereinbarung zur Arbeitszeitkürzung läuft aus.

Massiver Stellenabbau bei ZF: Drohen 14.000 Kündigungen in Deutschland?
Die Lage bei ZF Friedrichshafen, einem der größten Autozulieferer Deutschlands, ist angespannt. Bis Ende 2028 plant das Unternehmen den Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, was vor allem den Standort Schweinfurt betrifft. Hier endet Ende Juni eine Vereinbarung zur Arbeitszeitkürzung, die 5.500 Mitarbeitern eine Reduzierung ihrer wöchentlichen Arbeitszeit von 35 auf 32,5 Stunden ermöglicht hat – allerdings auch mit einer Gehaltskürzung verbunden war. Der Betriebsrat hat eine Verlängerung dieser Maßnahme abgelehnt, was die Befürchtung aufkeimen lässt, dass mindestens 650 betriebsbedingte Kündigungen unausweichlich sind, berichtet fr.de.
Der Betriebsratsvorsitzende Oliver Moll äußerte seine Bedenken, dass die Entscheidung gegen eine Arbeitszeitvereinbarung letztlich zu einem massiven Stellenabbau führen könnte. ZF kämpft mit erheblichen finanziellen Problemen, unter anderem eines Milliardendefizits im letzten Geschäftsjahr, sowie hohen Schulden aufgrund von Übernahmen, die sich auf die Transformation zur Elektromobilität auswirken. Der Konzern beschäftigt derzeit etwa 161.600 Mitarbeiter an 168 Produktionsstandorten in 32 Ländern weltweit.
Jobgarantien für die Unternehmenszentrale
Trotz der schwierigen Situation gibt es positive Nachrichten für die Beschäftigten in der Zentrale in Friedrichshafen. Hier hat ZF zugesichert, dass betriebsbedingte Kündigungen bis Juni 2028 ausgeschlossen sind. Über 4.900 Mitarbeiter aus Bereichen wie Forschung, Entwicklung und Verwaltung profitieren von dieser Vereinbarung, die bereits in Kraft ist. Diese Entwarnung kommt zu einem Zeitpunkt, wo viele im Unternehmen besorgt über die Auswirkungen des Wandels zur E-Mobilität und angespannte Märkte für die Autoindustrie sind, wie staatsanzeiger.de berichtet.
Der ZF-Vorstandsvorsitzende Holger Klein hat allerdings klargestellt, dass ganz ohne Veränderungen die Zahl der Beschäftigten in Deutschland nicht gehalten werden kann; genaue Zahlen zu Jobverlusten wollte er jedoch nicht nennen. Die Belegschaft blickt mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung in die Zukunft, denn ZF plant in den kommenden drei Jahren Investitionen von rund 18 Milliarden Euro, mit etwa 10,6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Bis zu 30 Prozent dieser Investitionen sind für deutsche Standorte vorgesehen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Der Stellenabbau betrifft nicht nur die Produktion, sondern auch die Verwaltung und Entwicklung. Dies könnte mehr als jeden vierten Arbeitsplatz in Deutschland treffen, wo aktuell etwa 54.000 Menschen bei ZF beschäftigt sind. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat ZF ein strenges Sparprogramm ins Leben gerufen, mit dem Ziel, weltweit etwa sechs Milliarden Euro an Kosten zu senken. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, während gleichzeitig die benötigten Milliarden Euro für notwendige Investitionen in die E-Mobilität aufgebracht werden müssen. Dies bestätigt tagesschau.de.
Wie sich die Situation für die Mitarbeiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Im Moment erfordert die Transformation der Automobilbranche sowohl Mut als auch Umsicht. Jeder Schritt muss gut überlegt sein, um die Zukunft von ZF und den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter zu sichern.