Graffiti-Krieg in München: Fans zeigen Farben und Stärke in Giesing!
Graffiti-Kultur in München: Fan-Auseinandersetzungen und Künstler-Werke prägen die urbane Landschaft. Entdecken Sie die Geschichte.

Graffiti-Krieg in München: Fans zeigen Farben und Stärke in Giesing!
Im Herzen Münchens brodelt es: Die Wände der Stadt erzählen Geschichten, und die Straßen sind zur Leinwand für leidenschaftliche Sprayer geworden. Wie die Süddeutsche berichtet, kommt es derzeit vermehrt zu Reviermarkierungen und Sprayer-Battles zwischen den Anhängern von 1860 München und Bayern München. Diese Rivalität zieht sich durch die gesamte Stadt und das Umland, und auch die Fans der Spielvereinigung Unterhaching lassen nicht auf sich warten, um ihre Farben zu zeigen.
Giesing hat sich zu einem Hotspot für Graffiti entwickelt. Hier finden sich zahlreiche Wandmalereien, die eindrucksvoll die Fan-Hegemonie im Viertel demonstrieren. Sprüche wie „Hier regiert der TSV“ oder „1860“ mit der Löwenwappenfigur sind ein Zeichen der Treue zu den eigenen Farben, während provozierende Invektive gegen die roten Nachbarn, wie etwa „Rote Huren“, nicht fehlen dürfen.
Graffiti-Kunst in München
Doch Graffiti in München ist mehr als nur Ausdruck von Fan-Kultur; die Stadt gilt als Wiege der europäischen Graffiti-Szene. Diese begann in den 1980er Jahren, als sich die Bewegung von New York über den großen Teich ausbreitete. Interessanterweise war München sogar aktiver als das heutige Graffiti-Mekka Berlin. Als Einstieg sei hier die größte Hall of Fame Europas erwähnt, die sich einst am Flohmarktgelände an der Dachauer Straße befand, wie die München Touristen erklärt.
In letzter Zeit hat sich vor allem der Künstler „Won“ einen Namen gemacht. Sein Wandbild am Giesinger Berg, das 2019 zum 100-jährigen Jubiläum der bayerischen Revolution entstand, ist ein beeindruckendes Beispiel für urbanen Ausdruck. Mit einer dreifarbigen Palette aus Pink, Blau und Braun bringt er historische Figuren wie Kurt Eisner und Ernst Toller auf die Wand. Diese Farbwahl steht symbolisch für verschiedenste Themen und lädt zur Auseinandersetzung mit der bayerischen Geschichte ein. Das Werk wurde mit 28.000 Euro von Kulturreferat und Straßenstiftung der Stadtsparkasse München finanziert.
Ein Blick auf die Graffiti-Szene
In den 80er Jahren erlebte die Graffiti-Szene in München einen Boom, wobei Künstler aus aller Welt sich im urbanen Raum betätigten. Inzwischen hat sich die Wahrnehmung gegenüber der Urban Art gewandelt: Sie wird heute als Bereicherung der urbanen Kultur angesehen. Dies zeigt sich auch in der Arbeit bedeutender Künstler wie BLU, ESCIF oder Shepard Fairey, die ebenfalls in München tätig sind. Schließlich wurde 2016 das MUCA (Museum für Urban und Contemporary Art) eröffnet, welches einen wichtigen Raum für internationale Künstler bietet und sich mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinandersetzt.
Die Street Art ist nicht nur auf Wände beschränkt. An Feierorten wie den Isarbrücken und dem ehemaligen Clubgelände der Kultfabrik finden sich zahlreiche Graffiti. Während die Kultfabrik derzeit umgestaltet wird und viele dieser Kunstwerke verschwinden könnten, haben Initiativen wie die whiteBOX im Werksviertel ehrgeizige Pläne, Street Art über die Grenzen des Graffiti hinaus weiterzuentwickeln.
München hat zahlreiche Orte, die Graffiti-Liebhaber anziehen. Zu den Top 5 “Halls of Fame” der Stadt zählen:
- Graffiti-Galerie beim Friedensengel
- Graffiti-Galerie unter der Donnersbergerbrücke
- Graffiti-Galerie unter der Brudermühlbrücke
- Urban Art im Werksviertel Mitte
- Graffiti Hall of Fame Tumblinger Straße und Alter Viehhof
Somit zeigt sich: Die Graffiti-Kultur in München lebt und pulsiert. Von der Fan-Kultur über gesellschaftskritische Botschaften bis hin zu künstlerischen Meisterwerken – die Wände der Stadt sind der perfekte Ausdruck einer dynamischen und bunten Szene, die es zu entdecken gilt.