Illegale Greifvogelverfolgung: so schützt Bayern seine Raubvögel!

Illegale Vergiftungen von Greifvögeln in Bayern: Verdächtige Taten, Schutzmaßnahmen und die Rolle von Naturschutzorganisationen.

Illegale Vergiftungen von Greifvögeln in Bayern: Verdächtige Taten, Schutzmaßnahmen und die Rolle von Naturschutzorganisationen.
Illegale Vergiftungen von Greifvögeln in Bayern: Verdächtige Taten, Schutzmaßnahmen und die Rolle von Naturschutzorganisationen.

Illegale Greifvogelverfolgung: so schützt Bayern seine Raubvögel!

Die heimliche Verfolgung von Greifvögeln in Bayern sorgt für aufgewühlte Gemüter. Sechs Monate nach der Auffindung eines vergifteten Greifvogels kam ans Licht, dass das hochwirksame Gift Carbofuran, welches seit 2008 in der EU verboten ist, ein weiteres Mal als Mordwaffe diente. Dieser Vorfall verdeutlicht die anhaltenden Probleme bei der illegalen Jagd auf bedrohte Tierarten, wie br.de berichtet.

Nicole Meier vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) bestätigt, dass in den letzten Monaten allein 34 Tiere mit Verdacht auf Vergiftung registriert wurden, von denen 14 Fälle bereits bestätigt sind. Zwei Giftköder wurden sichergestellt, während in weiteren vier Fällen die toxikologischen Ergebnisse noch ausstehen. Die Dunkelziffer geht Experten zufolge weit darüber hinaus; nur etwa fünf Prozent der Tötungen werden tatsächlich entdeckt. Bettina Schröfl von der LBV-Kreisgruppe Straubing-Bogen vermutet, dass Täter ihre grausamen Taten oft vertuschen, indem sie die totgeweihten Vögel schnellstmöglich entsorgen.

Illegale Jagdmethoden und Motive

Die gefährdeten Greifvögel, darunter Rotmilane, Bussarde und Falken, sind laut gesetzlicher Regelung strengstens geschützt, und deren Tötung stellt eine Straftat dar. Verbreitete Methoden zur illegalen Verfolgung sind neben der Vergiftung auch der Einsatz von Fallen oder das Abschießen der Vögel. Oftmals kommt dabei das bereits erwähnte Carbofuran zum Einsatz, mit dem sich die Täter einen Vorteil verschaffen wollen. ARD Mediathek beleuchtet, wie perfide Methoden wie die Präparation von Tauben als giftige Köder eingesetzt werden, um Greifvögel anzulocken und zu töten.

Der Verdacht, dass Jäger oder Brieftaubenzüchter hinter diesen Taten stecken, wird laut Naturschutzorganisationen und Polizei immer lauter. Diese Täter könnten ihre Jagdkonkurrenten eliminieren oder Maßnahmen zum Schutz ihrer Haustauben ergreifen wollen.

Engagement für den Schutz von Greifvögeln

Die illegale Verfolgung von Greifvögeln ist nicht nur eine örtliche Herausforderung, sondern ein weit verbreitetes Problem. Der NABU fordert effektivere Maßnahmen zur Verhinderung solcher Taten und verlangt von den Behörden eine strengere Kontrolle des Schutzes dieser Tiere. Bereits 2005 wurde die „Düsseldorfer Erklärung gegen illegale Greifvogelverfolgung“ unterzeichnet, die sowohl Politik als auch Jagdverbände in die Pflicht nimmt. Dabei geht es um einen ganzjährigen Schutz der Greifvogelarten ohne Ausnahmegenehmigungen. Ebenso wird gefordert, in jedem Bundesland Stabsstellen gegen Umweltkriminalität einzurichten, um die Verfolgung der Täter konsequent voranzutreiben. NABU ruft die Bevölkerung dazu auf, Hinweise zu illegalen Aktivitäten zu melden.

Es ist klar, dass die Bekämpfung der Grauzone, in der diese schrecklichen Taten stattfinden, höchste Priorität hat. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, der Polizei und engagierten Bürger:innen könnte der Schlüssel zur Aufklärung dieser Verbrechen sein. Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Behörden; auch jede:r Einzelne kann durch Wachsamkeit und Meldungen zur Aufklärung beitragen, um das Überleben unserer heimischen Greifvögel zu sichern.