Krailling ohne Hortplätze: Eltern kämpfen um die Betreuung ihrer Kinder!

In Krailling, Landkreis Starnberg, kämpfen Eltern um Hortplätze für ihre Erstklässler. Fachkräftemangel und Petitionen prägen die Situation.

In Krailling, Landkreis Starnberg, kämpfen Eltern um Hortplätze für ihre Erstklässler. Fachkräftemangel und Petitionen prägen die Situation.
In Krailling, Landkreis Starnberg, kämpfen Eltern um Hortplätze für ihre Erstklässler. Fachkräftemangel und Petitionen prägen die Situation.

Krailling ohne Hortplätze: Eltern kämpfen um die Betreuung ihrer Kinder!

In Krailling, Landkreis Starnberg, stehen momentan elf Familien unter Druck: Sie haben Absagen für Hortplätze erhalten und bangen um die Betreuung ihrer Erstklässler nach dem frühen Unterrichtsschluss ab September. Betroffen sind vor allem Eltern, die beide berufstätig sind und auf jedes Einkommen angewiesen sind. BR.de berichtet von einem akuten Bedarf an Fachkräften, der bereits seit Jahren ungehört bleibt.

Das Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz hat festgestellt, dass für eine adäquate Betreuung von Grundschulkindern rund 4.400 Fachkräfte benötigt werden. In vielen Kindertagesstätten variieren die Betreuungsqualität und die Anzahl der verfügbaren Plätze stark, was zur Besorgnis unter den Eltern führt. „Es ist ein schreckliches Gefühl, wenn man nicht sicher sein kann, wie die Betreuung nach der Schule aussieht“, schildert eine betroffene Mutter.

Petition und Zusammenkunft

Um auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen, hat die engagierte Mutter Daniela Goldschatz eine Petition ins Leben gerufen. Bürgermeister Rudolph Haux reagierte darauf und lud zu einem Runden Tisch ein, bei dem Eltern, Gemeinderäte und Träger der Kinderbetreuung versammelt waren. Obwohl dieser Austausch als erfolgreich gewertet wurde, bleibt das Grundproblem ungelöst: den Eltern fehlt nach wie vor eine verbindliche Zusage für einen Hortplatz.

Besonders kritisch ist die Lage aufgrund des akuten Fachkräftemangels im Bereich Kinderbetreuung. Aktuell könnte eine Fachkraft für 20 Stunden pro Woche im Kraillinger Hort den Unterschied machen. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) Starnberg, das 22 Einrichtungen betreibt, zeigt sich vorsichtig optimistisch bei der Suche nach neuem Personal. In der Regel ist die Fluktuation zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am höchsten.

Strategien zur Personalgewinnung

Um die Herausforderungen zu meistern, setzt das BRK auf verschiedene Maßnahmen zur Personalgewinnung, darunter eine Starterprämie von 2.000 Euro, die neue Fachkräfte anlocken soll. Zusätzlich bezahlt die Gemeinde Krailling einen freiwilligen Zuschlag für das Personal in den Kindertageseinrichtungen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Doch berechtigte Sorgen bleiben bestehen: Eltern befürchten, aufgrund des Betreuungsmangels möglicherweise in Teilzeit arbeiten zu müssen, was zu einem Einkommensverlust führen könnte. Bürgermeister Haux hat dafür Verständnis, insbesondere angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten in der Region.

Als Teil einer größeren Strategie hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus 2024 Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels vorgestellt. Diese umfassen rund 50 Empfehlungen für die Verbesserung der Personalausstattung in Kitas und Ganztagsschulen. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 zwischen 50.000 und 90.000 Fachkräfte in Kitas fehlen könnten, was sich dramatisch auf die Betreuungszeiten und -qualitäten auswirken würde. BMFSFJ.de hebt hervor, dass die Länder bundesweit stärker unterstützen sollen, um die Situation der Kinder und Fachkräfte zu verbessern.

Die betroffenen Familien in Krailling hoffen nun auf baldige Fortschritte. Der Zug zieht in die eine Richtung – nur die Fachkräfte, die in der benötigten Anzahl kommen müssen, scheinen bisher auf der Strecke zu bleiben. Wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, drohen den Eltern ernsthafte finanzielle Einbußen, während sich die Bildungsmöglichkeiten ihrer Kinder weiter verschlechtern. Die Situation bleibt angespannt, und es ist klar, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, wie auch das Fachkräfte-Radar eindringlich zeigt, das die noch bestehenden Lücken in der Versorgung benennt Bertelsmann-Stiftung.