Gedenktag in Weiden: Gemeinsam für die Opfer des Drogenmissbrauchs!

Gedenken an Rauschgifttote am 21. Juli im Max-Reger-Park, Weiden. Bewusstsein für Suchterkrankungen stärken.

Gedenken an Rauschgifttote am 21. Juli im Max-Reger-Park, Weiden. Bewusstsein für Suchterkrankungen stärken.
Gedenken an Rauschgifttote am 21. Juli im Max-Reger-Park, Weiden. Bewusstsein für Suchterkrankungen stärken.

Gedenktag in Weiden: Gemeinsam für die Opfer des Drogenmissbrauchs!

In Weiden wird am 21. Juli im Max-Reger-Park eine Gedenkfeier für die 21 Rauschgifttodesfälle in der Oberpfalz abgehalten. Dieser Anlass soll nicht nur der verstorbenen Menschen gedenken, sondern auch das Bewusstsein für die Folgen von Drogenkonsum schärfen. Die Veranstaltung beginnt um 14.30 Uhr und wird musikalisch von Hubert Treml, einem Lieder macher aus der Region, begleitet. Die Organisatoren dieser wichtigen Andacht sind die Caritas Fachambulanzen für Suchtprobleme in Weiden und Tirschenreuth, die dazu einladen, Angehörige und Freunde der Verstorbenen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen zu heißen. Der Gedenktag ist ein bedeutendes Zeichen, um an die Menschen zu erinnern, die durch Drogenkonsum ihr Leben verloren haben.

Eine passende Ergänzung dazu bietet die Arbeit der Caritas. Letztes Jahr suchten 171 Personen Hilfe bei den Fachambulanzen wegen Problemen mit illegalen Drogen. Die Angebote umfassen nicht nur Selbsthilfegruppen und Einzelberatungen, sondern auch die ambulante Nachsorge, die nach einer Langzeitbehandlung zur Entwöhnung von Alkohol und/oder Medikamenten empfohlen wird. Diese Nachsorge bietet wichtiges Unterstützungspotential. Sie umfasst Einzel- und Gruppengespräche mit dem Ziel, ein Leben ohne Suchtmittel zu gestalten, Krisen zu bewältigen und persönliche Ziele zu verfolgen sowie die Abstinenz zu stabilisieren. Eine Kontaktaufnahme während des Rehabilitationsaufenthaltes wird empfohlen, um eine nahtlose Betreuung zu gewährleisten. Michaela Lang, Diplom-Sozialpädagogin und Suchttherapeutin, steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Die erschreckenden Zahlen der Drogentoten

Die aktuelle Lage in Deutschland ist alarmierend. Laut dem Bundeskriminalamt kam es 2023 zu 2227 drogenbedingten Todesfällen, was fast doppelt so viel ist wie vor einem Jahrzehnt und einen Anstieg um etwa 12% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der signifikante Anstieg der Todesfälle geht einher mit einem wachsenden Mischkonsum verschiedener Substanzen – 1479 der Verstorbenen hatten mehrere Drogen konsumiert. Besorgniserregend ist auch der Anstieg der Todesfälle durch Kokain und Crack sowie Opiat-Substitutionsmittel. Besonders auffällig ist der Zuwachs bei Metamphetamin mit 122 Fällen, was eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Immer mehr Menschen im Durchschnittsalter von 41 Jahren fallen dem Drogenkonsum zum Opfer. Burkhard Blienert, der Suchtbeauftragte der Bundesregierung, bezeichnet die Situation als “sehr ernst” und betont die Notwendigkeit, die Hilfs- und Präventionssysteme zu verbessern.

In Anbetracht dieser besorgniserregenden Entwicklungen wird die Bedeutung von Aufklärungsarbeit und Unterstützung für Betroffene und deren Angehörige immer klarer. In Weiden setzen sich die Caritas Fachambulanzen aktiv für Aufklärung und Prävention ein, um betroffenen Menschen und ihren Familien Hilfe anzubieten und sie auf ihrem Weg in ein suchtfreies Leben zu begleiten. Der Gedenktag am 21. Juli ist also nicht nur eine Trauerfeier, sondern auch ein Appell an alle, gemeinsam gegen die Suchtproblematik zu kämpfen.

Für alle, die an der Gedenkfeier teilnehmen möchten, wird es die Möglichkeit geben, sich in einer musikalischen und zugleich nachdenklichen Atmosphäre zu erinnern und das Bewusstsein für diejenigen zu schärfen, die ein schmerzlich kurzes Leben durch Drogenkonsum führen mussten.