Falsche Pflegekräfte im Chiemgau: Ehepaar bestiehlt Senioren um 141.000 Euro!
Ein Ehepaar wurde vor dem Landgericht Traunstein wegen Diebstahls von Senioren verurteilt, während die Frau freigesprochen wurde.

Falsche Pflegekräfte im Chiemgau: Ehepaar bestiehlt Senioren um 141.000 Euro!
In einer erschütternden Serie von Straftaten gegen ältere Menschen in Deutschland hat ein Ehepaar in Traunstein hart bestraft werden müssen. Das Landgericht Traunstein wollte mit einem klaren Urteil gegen die Dreistigkeit der Täter ein Zeichen setzen. Wie Chiemgau24 berichtet, wurde der 39-jährige Rumäne wegen schweren Bandendiebstahls zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, während seine 40-jährige Frau freigesprochen wurde, obwohl sie in die kriminellen Machenschaften involviert war.
Die Taten, die sich ab Mitte April 2024 in mehreren deutschen Bundesländern ereigneten, waren besonders perfide. Die beiden gaben sich als falsche Pflegekräfte aus und hatten es auf 38 pflegebedürftige Menschen abgesehen. In 25 Fällen gelang es ihnen, durch Ablenkung und Tricks Bargeld und Schmuck im Wert von knapp 141.000 Euro zu stehlen.
Opfer unter Schock
Besonders tragisch ist der Fall einer 84-jährigen Dame aus dem Landkreis Traunstein. Angehörige führen ihren körperlichen Zusammenbruch auf die Taten der Bande zurück und berichten von einem Verlust von 30.000 Euro. Diese skrupellosen Akte richten nicht nur finanziellen Schaden an; das emotionaler Leiden der Betroffenen bleibt oft unberücksichtigt. Wie PNP festhält, ist der Gesamtschaden, den die Bande in mindestens 37 Fällen verursacht hat, auf über 174.000 Euro geschätzt.
Im Chiemgau, wo die Täter am 16. Juni 2024 gleich fünf Senioren bestahlen, waren die Methoden besonders perfide. Ein Rimstinger verlor 1.355 Euro, während ein Grassauer Ehepaar sogar um 30.000 Euro betrogen wurde. Auch die Identifizierung der Täterin wurde durch ihre Gesichtsmaske und Sonnenbrille erschwert, was zur Entscheidung der Richterin Barbara Miller beitrug, sie freizusprechen.
Ein wachsendes Problem
Die Vorgehensweisen dieser Täter sind Teil eines besorgniserregenden Trends. Wie hessenschau.de berichtet, steigen die Straftaten gegen ältere Menschen bundesweit. Im Jahr 2023 wurden in Hessen 3.764 Fälle registriert, ein Anstieg von 3.585 im Jahr 2022. Dabei stehen Diebstähle und Betrügereien — insbesondere durch Schockanrufe und falsche Handwerker — im Vordergrund.
Die Täter sind oft besonders perfide und nutzen psychologische Tricks, um Senioren unter Druck zu setzen. Vor allem telefonische Betrügereien sind auf dem Vormarsch, was das Vertrauen der älteren Generation in ihre Umgebung weiter erschüttert. Die Polizei empfiehlt daher älteren Menschen, misstrauisch zu sein und bei verdächtigen Anrufen einfach aufzulegen.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft älter wird, ist es umso wichtiger, den Schutz dieser vulnerablen Gruppe ernst zu nehmen. Die Urteile in Traunstein sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Kampf gegen solche Verbrechen muss unbedingt weitergeführt werden.