Emotionale Tränen im Gericht: Betrügter Krebs-Opfer kann nicht heilen!

Emotionale Tränen im Gericht: Betrügter Krebs-Opfer kann nicht heilen!
Der Prozess gegen einen Immobilienmakler aus Weiden, der über 65.000 Euro von einer geschädigten Frau ergaunert haben soll, nimmt dramatische Wendungen. An Tag fünf des Verfahrens wurde die Notlage einer 31-jährigen Brustkrebspatientin offenbar, die sich medizinische Behandlungen nicht mehr leisten kann, weil sie Kredite aufnehmen und schließlich ihre Familie um Geld bitten musste, um ihre Investitionen zu decken. Wie oberpfalzecho.de berichtet, ist sie nicht die einzige Betroffene: Auch andere Frauen aus Bayern sind Opfer des Betrügers geworden.
Eine Ingenieurin aus München ist erfolgreich gegen den Angeklagten vorgegangen und konnte fast 100.000 Euro zurückerhalten, nachdem sie erheblichen Druck ausgeübt hatte. Damit sind die finanzielle und rechtliche Dimension des Falls aber erst ansatzweise erklärt. Der Angeklagte, der dicht von Schatten umgeben agierte, verfügte über rund 50 Konten und hatte bereits 2016 Schulden von einer halben Million Euro. Zwischen 2017 und 2022 liefen etwa 7 Millionen Euro über seine Konten, wobei 1,1 Millionen Euro allein für Kfz-Kosten ausgegeben wurden.
Die Dimensionen des Betrugs
Es stellt sich heraus, dass diese Art von Betrug in Deutschland nicht einmal ein Einzelfall ist. Laut br.de, wurden über 16.000 Anleger von einer Oberpfälzer Familie um insgesamt knapp 6,8 Millionen Euro betrogen. Die Familie, bestehend aus einer 50-jährigen Frau, ihrem 55-jährigen Ehemann, und ihrem 31-jährigen Sohn, wurde wegen Betrugs in einem besonders dreisten Ausmaß verurteilt. Die Angeklagten hatten Anleger mit falschen Versprechungen geworben, um sie zum Beitritt zu einer nicht existierenden Genossenschaft zu bewegen.
Die Situation zeigt, wie clever und gefährlich manche Betrüger vorgehen können. Die Richter sprachen von einem „betrügerischen Geschäftsmodell“; selbst die wenigen Investitionen der Genossenschaft, in Form einer einzigen Wohnung in Weiden, stehen in keinem Verhältnis zu den verlorenen Geldern der Anleger.
Ein Rückblick auf den Betrugsfall
Die aktuelle Lage ist alarmierend, insbesondere da die Betrugskriminalität in Deutschland 2024 um 1,5 Prozent auf insgesamt 743.472 Fälle zurückgegangen ist, wie das BKA festgestellt hat. Dennoch bleibt die Dunkelziffer hoch, da es nur etwa 20 Prozent der Betrugsdelikte zur Anzeige gebracht werden. Die fortlaufenden Betrugsdelikte, darunter insbesondere die perfiden Callcenter-Betrugsmaschen, machen deutlich, wie wichtig Prävention ist.
Ob mit dem sogenannten „Enkeltrick“, bei dem sich Täter als Angehörige ausgeben, oder mit falschen Polizeibeamten, die Geld zur „Sicherung“ des Vermögens fordern, die Betrüger finden immer neue Wege, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Polizeibehörden arbeiten an Strategien zur Bekämpfung dieser internationalen Deliktsphänomene und rufen zur Wachsamkeit auf.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt, und es bleibt abzuwarten, wie das Urteil der Richter ausfallen wird. Die Geschichten der Geschädigten sind in jedem Fall ein eindringlicher Appell an die Öffentlichkeit, vorsichtiger und misstrauischer zu sein, wenn es um vermeintlich lukrative Geldanlagen geht.