Kampf ums Wasser: Firmen und Gemeinden in Treuchtlingen im Konflikt!

Kampf ums Wasser: Firmen und Gemeinden in Treuchtlingen im Konflikt!
In Treuchtlingen, einer Region in Mittelfranken, herrscht derzeit eine angespannte Situation in Bezug auf die Grundwassernutzung. Die Firma Altmühltaler und mehrere öffentliche Wasserversorger entnehmen Grundwasser aus dem überdeckten Sandsteinkeuper. Doch diese Entnahmen übersteigen die nachgebildete Wassermenge deutlich, wie das Wasserwirtschaftsamt Ansbach feststellt. Nach aktuellem Stand werden mehr Wasserressourcen entnommen, als nachwachsen können. Das wirft Fragen zur zukünftigen Wasserversorgung auf, insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Wasserverfügbarkeit in vielen Regionen gefährdet.
Der Bund Naturschutz hat bereits Kritik an dieser Praxis geübt und fordert, dass Wasservorräte nicht für kommerzielle Zwecke ausgebeutet werden sollten. Gleichzeitig zeigt eine Studie des Umweltbundesamtes, dass etwa 70 Prozent des Trinkwassers in Deutschland aus Grundwasser stammen. Daher sind fundierte Kenntnisse über die Grundwasserneubildung und den Wasserentnahmeprozess essenziell, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten. Dieses Wissen wird besonders in Trockenperioden wichtiger, da diese Phasen oft regionale Engpässe in der Wasserverfügbarkeit mit sich bringen können, was sich wiederum auf die Nutzungskonflikte auswirkt.
Vorsorgemaßnahmen und Gesetzentwicklungen
Die bayerische Regierung plant ein neues Gesetz, das Wasserentnahmen für die öffentliche Trinkwasserversorgung Vorrang einräumt. Dabei sollen bis Ende des Jahres Entscheidungen zu Anträgen zur Wasserentnahme in Treuchtlingen getroffen werden. Ein begleitendes Gesetz, das ab Oktober debattiert wird, sieht eine Abgabe von 10 Cent pro Kubikmeter entnommenem Grundwasser vor. Für Wasserversorger und Unternehmen gibt es zudem eine Freimenge von 5.000 Kubikmetern pro Jahr. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die wasserwirtschaftliche Situation zu verbessern und verantwortungsbewusst mit der Ressource Wasser umzugehen.
Altmühltaler selbst plant, die Entnahme aus dem Sandsteinkeuper auf maximal 50.000 Kubikmeter pro Jahr zu reduzieren und stattdessen bis zu 200.000 Kubikmeter aus dem Eisensandstein zu fördern. Auch andere Wasserversorger haben bereits ihre Anträge zur Reduzierung der Entnahmen vorbereitet. Angepeilt wird ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser, um die Bedürfnisse aller Nutzergruppen zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Wasserversorgung auch für künftige Generationen gesichert ist.
Nachhaltiges Wassermanagement als Schlüssel
Eine nachhaltige Wassernutzung ist nicht nur notwendig, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken, sondern auch, um die ökologischen Systeme zu schützen. Experten betonen die Relevanz eines integrierten Wasserressourcen-Managements. Dieses zielt darauf ab, die Entwicklung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen und Boden zu koordinieren, während der Klimawandel immer häufiger für unregelmäßige Wasserverfügbarkeit sorgt. Die GIZ hebt hervor, dass knappe Wasserressourcen so gemanagt werden müssen, dass alle Interessengruppen bedient werden, ohne Übernutzung und Ressourcenverbrauch.
Ein umfassendes Verständnis und die verantwortungsvolle Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen ist also ein Gemeinschaftsprojekt. Wenn wir nicht achtsam sind, könnte es uns bald sprichwörtlich und bildlich die Zunge verbrennen.
Für weiterführende Informationen zu den Grundwasserressourcen und den aktuellen Entwicklungen können Sie hier nachlesen: Marktspiegel, Umweltbundesamt und GIZ.