Wels-Alarm am Brombachsee: Badegäste erneut attackiert!

Wels-Alarm am Brombachsee: Badegäste erneut attackiert!
Ein ernster Vorfall im Erlebnis- und Freizeitgebiet Brombachsee hat erneut für Aufregung gesorgt: Am Mittwoch wurde ein 69-jähriger Mann von einem Wels in den Arm gebissen und erlitt dabei eine Schürfwunde. Dies ist bereits der zweite solcher Attacken innerhalb weniger Wochen. InFranken berichtet, dass die Verletzung des Mannes im Uferbereich bei Absberg behandelt wurde.
Der erste Vorfall ereignete sich am 20. Juni, als fünf Badegäste von einem aggressiven Wels angegriffen wurden. Damals zogen die Beamten eine klare Konsequenz: Der besagte Wels, der ein Gewicht von 90 Kilogramm hatte, wurde von einem Polizisten erschossen und später in 120 Portionen zubereitet, die vollständig verzehrt wurden. Ein wenig makaber, aber zugleich auch ein wenig gastronomisch. ZDF beschreibt, dass beim ersten Vorfall auch Verletzungen auftraten, die von Helfern des Roten Kreuzes versorgt wurden.
Ursachen der Aggression
André Macher vom mittelfränkischen Fischereiverband gibt an, dass das aggressive Verhalten des Welses mit dem niedrigen Wasserstand und dem Ende der Laichzeit zusammenhängt. Welse verteidigen ihre Eier, die sie oft unter verschwommenen Badeplattformen ablegen. Laut Macher sollte es in der nahen Zukunft keine weiteren Vorfälle geben, da die Laichzeit nun beendet ist und ein Treffen zwischen Wasserwirtschaftsamt und Fischereiverband kommende Woche stattfinden soll, um die Vorfälle zu besprechen. InFranken ergänzt, dass es bislang keine Vorsorgemaßnahmen gegen solche Vorfälle gibt, außer die Badeinsel zu entfernen oder den Fisch zu töten.
Welse sind die größten Süßwasserfische Europas und können immerhin über drei Meter lang und bis zu 150 Kilogramm schwer werden. In Bayern sind sie weit verbreitet und fühlen sich besonders in langsam fließenden Gewässern wohl. Obwohl Angriffe auf Menschen selten sind, beschreibt MDR, dass derartige Beißattacken meist auf Nestverteidigung zurückzuführen sind. Dabei sind die aggressiven Welse in der Regel alte Tiere, die oft über 30 Jahre alt werden.
In einer neuen Realität
Denken wir an die Zukunft: Der Klimawandel hat Welsen neue Lebensräume eröffnet und ihre Bestände kräftig steigen lassen. Wenn sinkende Temperaturen den Fischbestand verließen, sind die Welse heute die Gewinner der Hitze. Sie profitieren von wärmeren Gewässern, die das Laichen beschleunigen und die Überlebensrate von Jungfischen erhöhen. Ursprünglich stammen diese Fische aus südlicheren Gefilden wie Ungarn und Rumänien, heute breiten sie sich mehr und mehr aus. Diese Umstände haben den ersten großen Wels in Deutschland geprägt, sodass man auch künftig mit solchen Vorfällen rechnen muss.
Der Vorfall am Brombachsee zeigt uns, dass die Natur immer unberechenbar bleibt, und es manchmal trotz schönem Wetter nicht ohne Vorsicht geht. Badegäste sollten vorsichtig sein, denn mit jedem Wels, der einen Angriff auspackt, verbunden mit der Tatsache, dass diese Raubfische nichts abgeneigt sind, bleibt immer ein Risiko, das bestehen bleibt.