Blutige Eskalation im Sudan: Al-Faschir am Rande des Untergangs!
Bundesaußenminister Wadephul diskutiert mit britischen und jordanischen Kollegen die Krise im Sudan auf Sicherheitskonferenz in Bahrain.

Blutige Eskalation im Sudan: Al-Faschir am Rande des Untergangs!
Inmitten der chaotischen Situation im Sudan wird die Lage im umkämpften Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, immer brisanter. Bundesaußenminister Wadephul war auf einer Sicherheitskonferenz in Bahrain, wo er gemeinsam mit der britischen Außenministerin Cooper und dem jordanischen Außenminister Safadi über die prekäre Situation sprach. Besonders Cooper hob hervor, dass der Konflikt in Al-Faschir über einen viel zu langen Zeitraum vernachlässigt wurde. Vor einer Woche hatten militärische Kämpfer der Rapid Support Forces (RSF) die Stadt überrannt und enorme Verwüstungen angerichtet, berichtet Deutschlandfunk.
Besonders erschreckend ist die Bilanz an Zivilisten: Über 1.500 Menschen sollen in Al-Faschir ihr Leben verloren haben, darunter zahlreiche Opfer allein aus einem Krankenhaus. Hilfsorganisationen warnen vor einer katastrophalen Lage für Frauen und Mädchen, da die Fälle sexualisierter Gewalt stark ansteigen. Der Konflikt, der im April 2023 aufgrund des Machtkampfes zwischen der sudanesischen Armee und der RSF begann, hat in Darfur, einer der umkämpftesten Regionen des Landes, wütende Ausmaße angenommen.
Eskalation der Gewalt
Die RSF-Miliz drang in die Militärbasis in Al-Faschir ein, was zur Rückzug der sudanesischen Armee führte. General Abdel-Fattah Burhan, der militärische Führer des Landes, sprach von einer „systematischen Zerstörung“ und „systematischen Tötung von Zivilisten“, die diesen Rückzug rechtfertigten. In den letzten Tagen sind über 26.000 Menschen aus Al-Faschir geflohen, mit mehr als 4.200, die in den letzten zwei Tagen die Camps in Tawila erreicht haben, wie AP News dokumentiert.
Die brutal angegriffenen Zivilisten sehen sich einer weiteren Schreckenslage gegenüber, da Berichte über Entführungen und Misshandlungen durch RSF-Kämpfer, darunter die Abduction von medizinischem Personal, ans Licht kommen. Eine UNICEF-Studie berichtet zudem, dass die Situation im Sudan jetzt über 14 Millionen Menschen betreffe, die aufgrund des Konflikts als Vertriebene gelten. Der Verlust von mehr als 40.000 Leben ist dabei nur die offizielle Zahl – viele schätzen, die tatsächliche Opferzahl sei weit höher.
Internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft ist alarmiert. U.N. Generalsekretär António Guterres bezeichnete den Fall von Al-Faschir als „schreckliche Eskalation“ und fordert ein Ende jeglicher militärischer Unterstützung für die kämpfenden Parteien. Die U.N. Menschenrechtsstelle drängt ebenfalls auf Aufmerksamkeit gegenüber den fortdauernden Gräueltaten, während die RSF bislang nicht zu den Vorwürfen Stellung bezogen hat. Aus dem Sudan erreicht uns der Aufruf nach einer Waffenruhe immer lauter, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Die Situation in Al-Faschir lässt niemanden kalt, und die Forderungen nach sofortigem Handeln werden von vielen Seiten laut. In einem Anruf zur Unterstützung der Zivilbevölkerung warnen Hilfsorganisationen vor der bevorstehenden humanitären Katastrophe, die sich bei Fortdauer des Konflikts nur weiter verschärfen kann. Wer helfen möchte, sollte sich an lokale Organisationen wenden, die sich für die Menschen im Sudan einsetzen.